Tagung – Mächtig(e) alte Frauen. Die Intersektionalität von Alter und Geschlecht bei frühneuzeitlichen Fürstinnen

Was bedeutete es für Fürstinnen der Frühen Neuzeit, alt zu werden? Die Tagung beleuchtet erstmals das Spannungsfeld von Alter, Geschlecht und Herrschaft: Bedeutete Alter für Fürstinnen etwas anderes als für Fürsten? Erweiterte oder beschränkte Alter die Handlungsmöglichkeiten von Fürstinnen? Wurde das Alter performativ genutzt und dargestellt oder wurde es bewusst unsichtbar gemacht? Aus intersektionaler Perspektive eröffnen die Beiträgerinnen und Beiträger neue Einblicke in ein bisher wenig erforschtes Zusammenspiel von „doing gender“ und „doing age“ in der frühneuzeitlichen Fürstenwelt.

Herrschaft von Frauen in der Frühen Neuzeit wurden inzwischen zahlreiche Forschungen gewidmet. Aber was war, wenn diese Fürstinnen alt wurden? Bedeutete Alter für Fürstinnen etwas anderes als für Fürsten? Abstrakter formuliert: Wie gestalteten sich in der Frühen Neuzeit die Zusammenhänge von Alter, Geschlecht und Herrschaft?

Ausgehend von dem Konzept der Intersektionalität fragt die Tagung nach dem Zusammenwirken der Differenzkategorien Geschlecht und Alter unter den Bedingungen fürstlicher Herrschaft. Wurde das „doing gender“ durch ein „doing age“ ergänzt und wie wirkte sich das eine auf das andere aus? Erweiterte oder beschränkte Alter die Handlungsmöglichkeiten von Fürstinnen? Wurde das Alter performativ genutzt und dargestellt oder wurde es bewusst unsichtbar gemacht? Für eine Untersuchung dieser Fragen kann die Tagung an fruchtbare Forschungsdiskussionen zu den Forschungsfeldern „weibliche Herrschaft“ und „Alter“ anknüpfen, betritt mit der Zusammenschau aber weitgehend Neuland.