Aktuelles

Hier erfahren Sie stets alle Neuigkeiten rund um den Arbeitsbereich.

Interdisziplinärer Analyse-Workshop

Interdisziplinärer Analyse-Workshop zu englischen Quellen aus dem höfischen Umfeld Karls I. von England (1600-1649) im Rahmen des DFG-Projekts Musik als politische Kommunikation an frühneuzeitlichen Höfen: Madrid, London und Paris in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

 

Am Donnerstag, den 18.07. 2024, findet am Historischen Seminar in Zusammenarbeit mit der musikwissenschaftlichen Abteilung der JGU ein eintägiger Analyse-Workshop statt, bei dem der interdisziplinäre Austausch auf Quellenmaterial mit musikalischem Bezug anhand besonders faszinierender Quellenbeispiele ausgelotet wird. Thema: Interdisziplinäre Perspektiven auf frühneuzeitliches Quellenmaterial: Englische Quellen mit musikalischem Bezug aus dem höfischen Umfeld Karls I. von England (1600-1649). Das Programm finden Sie auf einer eigenen Workshopseite.

Öffentlicher Vortrag

Der Arbeitsbereich Neuere Geschichte lädt am 21. Juni 2024 um 17 Uhr c.t. zum öffentlichen Abendvortrag Für eine Rehabilitierung der Unwahrscheinlichkeit. Von Leibniz' "science de probalité" zur aktuellen Geschichtswissenschaft von PD. Dr. Tobias Winnerling ein. Der Vortrag findet hybrid via MSTeams (QR-Code mit Link auf dem Plakat) statt, sodass eine digitale Teilnahme mit stabiler Internetverbindung möglich ist. Vor Ort findet der Vortrag im Hörsaal P 3 im Philosophicum statt.

 

Neuerscheinung. Matthias Schnettger: Das 17. Jahrhundert. Krisen, Kriege, Konsolidierungen.

Das 17. Jahrhundert gilt als eine Epoche der Krisen und Kriege. Einige von ihnen, wie die Kleine Eiszeit und der Dreißigjährige Krieg, zogen den gesamten Kontinent in Mitleidenschaft. Andere, wie der englische Bürgerkrieg, waren eher regional begrenzt. Während beispielsweise in der deutschen und spanischen Geschichtsschreibung für das 17. Jahrhundert die Krisen im Vordergrund stehen, dominieren in anderen Ländern Narrative der Konsolidierung. So spricht man etwa für Frankreich von einem „Großen Jahrhundert", das wesentlich mit der Stärkung der monarchischen Gewalt während der Regierung Ludwigs XIV. verknüpft wird. Für die Vereinigten Niederlande ist gar die Rede von einem „Goldenen Zeitalter", dessen koloniale Grundlagen mittlerweile allerdings kritisch bewertet werden.

Der zeitliche Zuschnitt des Bandes, der die in der deutschen Geschichtswissenschaft gängige Zäsur von 1648 überwölbt, ermöglicht es, Krisen, Kriege und Konsolidierungen eines „langen" 17. Jahrhunderts, die sonst oft getrennt voneinander behandelt werden, im Zusammenhang zu betrachten. Die Darstellung gewährt einen Einblick in teils fremd, teils vertraut erscheinende gesellschaftliche, religiöse, wirtschaftliche und politische Strukturen und verfolgt bisweilen widersprüchlich erscheinende Entwicklungen in den verschiedenen europäischen Ländern. Der zweite Teil vertieft ausgewählte Aspekte der Darstellung in knappen Forschungsberichten, die zugleich die Zeitgebundenheit historischer Forschung offenlegen. Dafür stehen etwa die Kontroverse um das Absolutismusparadigma, die aufblühenden Forschungen zu herrschenden Frauen oder die Neubewertung des Alten Reichs. Die Auswahlbibliographie enthält eine kleine Zusammenstellung von Quelleneditionen und einführenden Werken, lädt aber vor allem zur eigenständigen Lektüre der im Forschungsteil behandelten Literatur ein.

Neuerscheinung. Elisabeth Natour/Andrea Zedler (Hg.): Musik und Politik im Europa der Frühen Neuzeit. Methodische Öffnung und interdisziplinäre Vernetzung and der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaft

Musik war ein wesentliches Element frühneuzeitlicher Politik. Diese Grundannahme, die von der Geschichts- und der Musikwissenschaft bis heute höchst unterschiedlich bewertet wird, reflektiert der vorliegende Band aus Sicht beider Disziplinen. Wann wird Musik zum Medium der Politik, wann ist sie selbst Politikum? Inwiefern trägt die Kenntnis von Musik zu einem tieferen Verständnis politischer Absichten und Prozesse bei, und kann das Wissen über politische Vorgänge die Interpretation musikalischer Ereignisse neu justieren? Neben den inhaltlichen Verbindungen loten Vertreter und Vertreterinnen beider Disziplinen die methodischen Potentiale und Grenzen einer interdisziplinären Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Musik und Politik im Europa der Frühen Neuzeit neu aus. Der Band wirft Schlaglichter auf die einschlägige deutschsprachige Forschung, die zahlreiche Impulse und Richtungen für interdisziplinäre Zusammenarbeiten bereithalten.

Erschienen. Habilitationsschrift Thomas Weller

Der Arbeitsbereich Neuere Geschichte gratuliert Thomas Weller, der dem Lehrstuhl bereits seit vielen Jahren verbunden ist, zum Erscheinen seiner Habilitationsschrift Ungleiche Partner. Die spanische Monarchie und die Hansestädte, ca. 1570-1700. In seinem Buch, das im Vandenhoeck & Ruprecht Verlag erschienen ist, werden die Beziehungen Spaniens mit den Hansestädten im 16. und 17. Jahrhundert auf vielfältige Weise darlegt, wobei insbesondere Aspekte der Sprachunterschiede, Nationalität, Religion sowie Macht im weiteren Sinne ausgeführt werden. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Freude sowie interessante Stunden bei der Lektüre der Open-Access-Publikation.

Öffentlicher Vortrag

Der Arbeitsbereich Neuere Geschichte lädt zum öffentlichen Abendvortrag Jung, männlich und emotional? Bologneser Studenten und die Erziehung der Gefühle im 16. Jahrhundert von Prof. Dr. Nicole Reinhardt am 19. Januar 2024 um 17 Uhr c. t. ein. Der Vortrag findet hybrid (via MS Teams, QR-Code mit Link auf dem Plakat) statt, sodass eine Teilnahme auch jederorts mit stabiler Internetverbindung möglich ist.
Vor Ort finden Sie den Vortragsraum (Senatssaal) in der Naturwissenschaftlichen Fakultät, welcher sich im 7. Obergeschoss befindet.

Neuerscheinung Jan Turinski "Leichenpredigten und Trauerzeremoniell der geistlichen Kurfürsten"

Autor: Jan Turinski

Vollständiger Titel:

Leichenpredigten und Trauerzeremoniell der geistlichen Kurfürsten. Studien zum Bischofsideal und zur Sepulkralkultur in der Germania Sacra zwischen Westfälischem Frieden und Säkularisation.

Das Werk ist im Aschendorff-Verlag erschienen.

Leichenpredigten waren in der Frühen Neuzeit zentrale Medien der Repräsentation und der Memoria. Insbesondere katholische Trauerreden zeichneten sich meist durch eine glorifizierende Darstellung des Verstorbenen aus und wurden aufgrund dessen bereits von Zeitgenossen als Lügenpredigten charakterisiert. Vor allem wegen ihres panegyrischen Charakters blieben diese Quellen lange Zeit von der Forschung unberücksichtigt. Die vorliegende Studie vollzieht einen radikalen Perspektivenwechsel: Sie begreift die auf die geistlichen Kurfürsten des 17. und 18. Jahrhunderts gehaltenen katholischen Leichenpredigten gerade aufgrund ihrer verklärenden Darstellung des Verstorbenen als normvermittelnde Quellen und spricht ihnen Fürstenspiegelcharakter zu.
Ausgehend von dem komplexen Bedingungs­ und Beziehungsgefüge, in dem die Kurfürst­Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier als Reichsstände, Landesherren, Bischöfe und Repräsentanten ihrer Dynastien agierten, eröffnet die vorliegende Analyse einen Blick auf zeitgenössische Idealvorstellungen kurerzbischöflicher Herrschaft in der Zeit nach dem Westfälischen Frieden. Das in den Funeralsermonen gezeichnete Bild kurerzbischöflichen Wirkens griff zwar durchaus Elemente des tridentinischen Bischofsideals sowie zeitgenössischer Idealvorstellungen weltlicher Herrschaft auf, war jedoch deutlich facettenreicher als deren reine Addition. Indem die Studie zudem die Leichenpredigten im jeweiligen Trauerzeremoniell verortet und Produktions­, Distributions­ und Rezeptionsmechanismen der gedruckten Sermone offenlegt, leistet sie einen Forschungsbeitrag zur Sepulkralkultur der geistlichen Kurstaaten im 17. und 18. Jahrhundert.