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Elisabeth Natour ist seit Juni 2023 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Neuere Geschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Gefördert von der DFG („Eigene Stelle“) forscht sie zu Musik als politischer Kommunikation an den Höfen Madrid, London und Paris in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Nach dem Studium der Neueren Geschichte, Philosophie, Kunstgeschichte und Politikwissenschaft in Heidelberg und einem Master of Studies in Early Modern History an der Universität Oxford (2001) wurde sie in Heidelberg mit einer Arbeit zur Debatte um ein Widerstandsrecht im früheren elisabethanischen England promoviert (2008), durchgehend gefördert von der Studienstiftung des dt. Volkes e.V. Im Anschluss an das Doktorat forschte sie an der Universität Heidelberg als Mitarbeiterin eines Drittmittelprojekts und Stipendiatin der German-Israeli Scholarship Foundation über reichsstädtische Freiheitsvorstellungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts (2008-2010). Von 2018-2022 war sie Lehrbeauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin (2018/2019) für frühneuzeitliche Geschichte an der Universität Regensburg. Neben der Kulturgeschichte des Politischen, der Hofkultur des frühneuzeitlichen Spanien, Frankreich und England interessieren sie insbesondere interdisziplinäre Schnittstellen zur Musikwissenschaft und Kunstgeschichte.
1998–2002
Studium der Neueren und Mittleren Geschichte, Politikwissenschaften, Kunstgeschichte und Philosophie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2001 2002-2005 Promotionsstipendium der Studienstiftung des dt. Volkes e.V. 2009 Promotion in Heidelberg 2008-2010 Mitarbeiterin am Lehrstuhl Geschichte der Frühen Neuzeit der Universität Heidelberg, Drittmittelprojekt der German-Israeli Scholarship Foundation „Liberalism and Republicanism in Early Modern Europe, Teilprojekt „Reichstädtische Freiheitsvorstellungen vor Beginn der französischen Revolution“ 2018–2022 Lehrbeauftragte am Lehrstuhl Geschichte der Frühen Neuzeit in Regensburg 2018-2019 Seit 2023
Musik als politische Kommunikation an frühneuzeitlichen Höfen: Madrid, London und Paris in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts In den letzten Jahren haben sich die Musikwissenschaft und Geschichtswissenschaft, insbesondere im Themenfeld Musik und Politik, aufeinander zubewegt. Dennoch bestehen in der Frühneuzeitforschung unterschiedliche Auffassungen über die Relevanz von Musik für die Konstituierung von Herrschaft. Als Kommunikationsmittel und Faktor politischer Entscheidungsprozesse wird Musik in der frühneuzeitlichen Historiographie kaum beachtet. Diese Wahrnehmung über eine Vernetzung und Auswertung historischer und musikwissenschaftlicher Quellenkorpora und Literaturbestände zu überprüfen, bildet den Impetus des vorliegenden Projekts. Kooperationspartner*innen: Prof. Dr. Matthias Schnettger (JGU Mainz), Prof. Dr. Klaus Pietschmann (JGU Mainz), Prof. Dr. Peter Bennett (CWRU Cleveland, Ohio), Prof. Dr. Bernardo J. Garcia Garcia (UC Madrid), Prof. Dr. Helen Watanabe-O'Kelly (U Oxford) Hrg. zus. mit Andrea Zedler: Musik und Politik im Europa der Frühen Neuzeit. Methodische Öffnung und interdisziplinäre Vernetzung an der Schnittstelle von Geschichts- und Musikwissenschaft, Köln/Wien 2024, (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte; 100). Die Debatte um ein Widerstandsrecht im frühen elisabethanischen England, ca. 1558 - ca.1587“, Berlin 2016 (= Schriften zur Recht- und Verfassungsgeschichte, 12). Art and Diplomacy, in: Early Modern European Diplomacy. A Handbook, hg. v. Dorothée Goetze, Lena Oetzel, Berlin/Boston 2024 (De Gruyter Reference), S. 123-140. Music as Political Practice. Evoking the Sounds of Power at the Early Modern Court, European History Quarterly 53:3 (Juli 2023), S. 441-458 [https://doi.org/10.1177/02656914231181275]. Competitive Concurrence. Netzwerke und ihre Mehrfachnutzung‘, in: Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit. Aufeinandertreffen – Übereinstimmung - Rivalität, hg. v. Franziska Neumann, Jorun Pöttering, Hilliard v. Thiessen, Köln/Wien 2023 (Frühneuzeitimpulse; 5), S. 659-663. Musiker, Künstler, Mäzene: Vom strategischen Nutzen kultureller Netzwerke an europäischen Höfen im Europa des 16. und 17. Jahrhunderts‘, in: Konkurrenzen in der Frühen Neuzeit. Aufeinandertreffen – Übereinstimmung - Rivalität, hg. v. Franziska Neumann, Jorun Pöttering, Hilliard v. Thiessen Köln/Wien 2023 (Frühneuzeitimpulse; 5), S. 675-685. Elizabeth I, Thomas Tallis and Judith: music, resistance and the iconography of power, in: Renaissance Studies 36:3 (2022), S. 460-476 [https://doi.org/10.1111/rest.12765]. Musik an den Höfen Karls I. (England) und Ludwigs XIII. (Frankreich) zwischen Repräsentation und politischer Kommunikation, Schütz-Jahrbuch 2020, 42. Jahrgang (2021), S. 55-71. Musik als Instrumentum Pacis? Funktionen von Musik zwischen Krieg und Frieden, in: Warum Friedenschließen so schwer ist. Frühneuzeitliche Friedensfindung am Beispiel des westfälischen Friedenskongresses, Münster 2019 (=Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, Bd. 2), hg. Dorothée Goetze, Lena Oetzel, S. 153-171. Die frühen elisabethanischen Theologen und ihr Verhältnis zur Macht, in: Luise Schorn-Schütte (Hg.): Intellektuelle in der Frühen Neuzeit (Berlin, 2010) (= Wissenskultur und gesellschaftlicher Wandel; 38), S. 53-68. Im Erscheinen: “Representing Vnto us Apollo’s Somenities in His Temple at Delos”? Sounding the Church in Caroline England, in: Music, Performance, Architecture. Sacred Spaces as Sound Spaces in the Early Modern Period, hg. v. Klaus Pietschmann u. Tobias C. Weißmann, Hildesheim/Zürich/New York: Olms 2024 (Music and Sacred Architecture 1). Vom Ohr des Königs ins Herz der Macht? Musikalische Expertise und die Körper der Musiker an barocken Höfen, in: Im Schatten der Macht. Subalterne Körper an frühneuzeitlichen Fürstenhöfen, hg. v. Nadine Amsler/Nadir Weber (Beihefte ZHF). |