Projektleiter: Prof. Dr. Matthias Schnettger
Projektmitarbeiter: Hannes Alterauge M.A.
Projektvorstellung // Presentazione del progetto in italiano
Handlungsräume frühneuzeitlicher Kaiserinnen: Eleonora Gonzaga (1598-1655) und Eleonora Gonzaga-Nevers (1628-1686) in den interdynastischen Beziehungen zwischen Wien und Mantua
Projektvorstellung
Die Rolle adliger Frauen in der dynastischen Politik der Frühneuzeit stellt ein Forschungsfeld dar, welches in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen hat. Zuerst nahm die historische Forschung solche Frauen in den Blick, die aus eigenem Recht herrschten (z.B. Elisabeth I. von England) oder stellvertretend für ihre noch minderjährigen Söhne die Regentschaft führten (z.B. Maria deʹ Medici in Frankreich). Der politische Einfluss, den adlige Frauen regelmäßig als Teil eines „Herrschaftspaars“ (Katrin Keller) ausübten, blieb dem Blick der Frühneuzeitforschung dagegen lange Zeit verborgen. Erst mit der Erweiterung des Politikbegriffs um sozial- und kulturgeschichtliche Perspektiven änderte sich dies: Eine mikropolitisch orientierte Politikgeschichte und die Kulturgeschichte des Politischen ermöglichten es, Politik und politische Handlungsräume nicht nur in den sich während der Frühen Neuzeit herausbildenden Regierungsinstitutionen, wie Räten oder Kanzleien, zu erkennen. Zum Handwerkszeug von Politik und Diplomatie gehörten ebenso persönliche oder gruppenbezogene Netzwerke, Patronagebeziehungen oder herrschaftliche Repräsentation. Erst die Berücksichtigung dieser oft abseits der Regierungsorgane angesiedelten Elemente ermöglichte es der Politik- und Diplomatiegeschichte, die Rolle von Frauen klarer zu erkennen. Da sie meist nicht über Sitz und Stimme in den institutionalisierten Entscheidungsgremien verfügten, findet man in deren Protokollen und Berichten auch kaum Informationen über die weiblichen Akteure.
Doch obwohl die adligen Damen von der „offiziellen“ Politik ausgeschlossen waren, eröffneten sich ihnen in
einer Zeit, in der Hof und Regierung noch eng miteinander verflochten waren, als hochrangige Mitglieder der Herrscherfamilie eigene und exklusivere Handlungsfelder. Über Netzwerke und Patronage-Beziehungen, über Kindererziehung und Eheschließungen, über religiöses Engagement wie die Stiftung von Kirchen, Klöstern und Orden, ihr Engagement im Kulturaustausch zwischen den jeweiligen Herkunfts- und Aufnahmeterritorien, über ihre exklusiven Verbindungen zu ihren Herkunftsdynastien und ganz besonders durch ihren direkten Zugang zum Machtzentrum, d.h. zur Person des regierenden Fürsten, ihres Ehemanns oder Sohns, übten sie einen nicht zu unterschätzenden Einfluss aus.
Eine – sieht man von dem Sonderfall Maria Theresias einmal ab – noch weitgehend vernachlässigte Gruppe hochadliger Frauen, die weder aus eigenem Recht noch stellvertretend für ihre Söhne Herrschaft ausübten, aber dennoch große Einflussmöglichkeiten auf das politische Geschehen hatten, sind die römisch-deutschen Kaiserinnen, und das, obwohl doch gerade sie in der Adelshierarchie des Reichs und Europas den höchsten Rang einnahmen.
Das Projekt will dazu beitragen, diese Forschungslücke zu schließen, indem es die beiden römisch-deutschen Kaiserinnen Eleonora (I.) Gonzaga (1598-1655) und deren Großnichte und zugleich Stiefschwiegertochter Eleonora (II.) Gonzaga-Nevers (1628-1686) ins Zentrum seiner Arbeit stellt. Beide aus dem norditalienischen Mantua stammenden Prinzessinnen heirateten einen regierenden römisch-deutschen Kaiser: Eleonora d.Ä. wurde 1622 die zweite Gemahlin Ferdinands II., Eleonora d.J. wurde 1651 die dritte Ehefrau Ferdinands III. Nach dem Tod ihrer Männer (1637 bzw. 1657) blieben beide Kaiserinwitwen in Wien – und unterhielten dort eigene Hofstaaten. In der Tat machen die langen Witwenschaften – bei Eleonora I. 18 Jahre (1637-1655), bei Eleonora II. sogar 29 Jahre (1657-1686) – den Großteil ihrer Wiener Zeit aus.
Das Forschungsprojekt analysiert vor dem Hintergrund der beschriebenen Ereignisse die politischen Aktivitäten dieser beiden Kaiserinnen und insbesondere ihre Rolle in der dynastischen Politik zwischen den Höfen in Wien und Mantua: Unter welchen Voraussetzungen und in welchen Konstellationen traten die Fürstinnen als politische Akteurinnen in Erscheinung? Welches waren die Räume, in denen sie agierten bzw. auf die sich ihr Handeln bezog – das Reich oder vielleicht doch primär die Territorien der österreichischen Habsburger und die Territorien ihrer Herkunftsfamilie? Welche Ziele verfolgten sie? Auf welche Weise und mit welchen Ergebnissen entfalteten sie ihre Aktivitäten? Inwiefern waren Kaiserinnen im Heiligen Römischen Reich an der Herrschaftsausübung beteiligt und welche Bereiche und Aufgaben wurden ihnen zugeordnet? Wie gingen die beiden untersuchten Kaiserinnen mit ihrer doppelten Rolle als höchstrangige Mitglieder ihrer Herkunftsdynastie einerseits und als Vertreterinnen ihrer Aufnahmedynastie andererseits um? Konnten in diesem Zusammenhang unterschiedliche dynastische Interessen miteinander in Einklang gebracht werden bzw. unter welchen Umständen dominierte ein Interesse das andere? Unterschied sich ihr Handeln während ihrer Zeit als amtierende Kaiserin von der als Kaiserinwitwe systematisch und, falls ja, auf welche Weise und aus welchen Gründen? Mit anderen Worten: Anhand des Fallbeispiels der beiden Gonzaga-Kaiserinnen soll erstmals systematisch ausgelotet werden, welche Handlungsräume frühneuzeitlichen Kaiserinnen prinzipiell offenstanden und was dies über die strukturelle Einbindung von Frauen in die dynastische Politik und Diplomatie aussagt.
Die beiden Gonzaga-Kaiserinnen bieten sich aus verschiedenen Gründen für eine solche Untersuchung an: Erst einmal bietet der lange Zeitraum, während dem beide in Wien lebten und wirkten (1622-1686), und die Tatsache, dass sie dies vier Jahre lang parallel zu einander taten (1651-1655), die Möglichkeit zur Etablierung langfristiger Netzwerke bzw. zur - zumindest partiellen - Übernahme und Weiterführung bereits durch Eleonora I. etablierter Strukturen durch deren Großnichte Eleonora II. Weiter führten die Mantuanische Erbfolgefrage und die damit zusammenhängenden Folgekonflikte zu einem zusammenhängenden Konfliktkontinuum, welches beinahe den gesamten Untersuchungszeitraum abdeckt. Ein weiterer Grund zur Auswahl dieser beiden Kaiserinnen als Forschungsobjekt ist, dass sie, im Gegensatz zu vielen anderen bisher untersuchten Fürstinnen, nie aus eigenem oder stellvertretendem Recht regierten. Daher können anhand der beiden Eleonoras besonders gut solche Strategien des politischen Agierens betrachtet werden, die außerhalb der „offiziellen“ diplomatischen Kanäle zu verorten sind.
Das Forschungsprojekt versteht sich auch als Teil der Diskussion um „female agency“ in der Vormoderne und wird somit gleichfalls gendergeschichtliche Fragestellungen implementieren um die weibliche Komponente in der politischen Geschichte der Frühen Neuzeit aufzuzeigen.
Kontexte und Untersuchungsschwerpunkte
Die Wirkungszeit der beiden durch das Forschungsprojekt untersuchten römisch-deutschen Kaiserinnen deckt mit den Jahren 1622 bis 1686 einen Großteil des 17. Jahrhunderts ab. In diese Jahrzehnte fallen nicht nur für die Geschichte des römisch-deutschen Kaisertums der Habsburger so wichtige Ereignisse wie der Dreißigjährige Krieg, der Westfälische Frieden und die zweite Belagerung Wiens durch ein osmanisches Heer (1683), sondern sie können geradezu als die Formationsphase des barocken Österreich betrachtet werden. Für die Gonzaga(-Nevers) markierte die Sukzessionkrise der 1620er Jahre, die im Mantuanischen Erbfolgekrieg gipfelte (1628-1631) einen zentralen Einschnitt in der Geschichte der Dynastie.
1627 starb mit dem Tode Herzogs Vincenzos II. die Hauptlinie des Hauses Gonzaga aus. Noch an seinem Todestag hatte Vincenzo seine Nichte Maria mit dem neverschen Erbprinzen Carlo von Rethel verheiratet, um die Erbfolge abzusichern. Die Nebenlinie der Gonzaga-Nevers war seit 1549 in Frankreich (Grafschaft Nevers und Rethel) ansässig und wurde daher in ihren Bestrebungen, das mantuanische Erbe anzutreten, durch Frankreich unterstützt. Diese Einflussnahme des Rivalen Frankreich auf das strategisch bedeutende Doppelherzogtum Mantua-Montferrato stieß auf den Widerstand Spaniens. Der Madrider Hof wollte Mantua stattdessen an den Herzog von Guastalla fallen lassen, einen Klienten sowohl der spanischen wie der österreichischen Linie der Habsburger. Auf das Herzogtum Monferrato erhob hingegen das Haus Savoyen Ansprüche. Kaiser Ferdinand II., der seit 1622 mit Eleonora Gonzaga, Schwester des letzten Herzogs, vermählt war, gab dem spanischen Druck so weit nach, dass er das Herzogtum bis zur Klärung der verschiedenen Ansprüche unter kaiserliche Sequesterverwaltung stellen wollte. Da Herzog Carlo I. Gonzaga-Nevers sich darauf nicht einließ und der Konflikt nicht auf diplomatischem Weg gelöst wurde, kam es seit 1628 zu Kämpfen spanischer, kaiserlicher, französischer, venezianischer, savoyischer und und mantuanischer Truppen. Dabei wurde Mantua 1630 durch die Kaiserlichen geplündert (Sacco di Mantova). In den Verträgen von Cherasco wurde 1631 der Konflikt beigelegt: Die Nachfolge der Linie Gonzaga-Nevers als Herzöge von Mantua-Monferrato wurde bestätigt, die Ansprüche der Linie Gonzaga-Guastalla und des Hauses Savoyen mussten jedoch durch territoriale Abtretungen abgegolten werden.
Kaiserin Eleonora d.Ä. war in dieser Situation eine bevorzugte Ansprechpartnerin der mantuanischen Gesandten am Wiener Hof und suchte immer wieder als Mediatorin zu wirken. Letztlich musste sie sich jedoch den Direktiven ihres kaiserlichen Gemahls unterordnen und konnte die Katastrophe des Erbfolgekriegs nicht verhindern.
Die Überwindung der Kriegsfolgen blieb ein wichtiges Thema für das mantuanische Herzogshaus. Dafür setzten sich nicht zuletzt die Frauen der Dynastie ein, neben Herzogin Maria, die nach dem Tod ihres Schwiegervaters Carlo I. (1637) die Regentschaft für ihren Sohn Carlo II. führte, auch die beiden Kaiserinnen. Der Konsolidierung von Mantua-Monferrato diente insbesondere die Wiederannäherung an das Haus Habsburg, die in den Ehen Eleonora Gonzaga-Nevers‘ mit Kaiser Ferdinand III. (1651) und Herzog Carlos II. mit Isabella Clara von Österreich bekräftigt wurde. Während Eleonora d.Ä. sich bei der Anbahnung dieser dynastischen Verbindungen engagierte, kann Eleonora d.J. geradezu als Stifterin der Ehe zwischen ihrem Neffen Herzog Carlo Ferdinando von Mantua-Monferrato und der Erbtochter Anna Isabella Gonzaga von Guastalla in den 1670er Jahren betrachtet werden. Diese Ehe diente nicht zuletzt dem Rückgewinn der 1631 an Guastalla verlorenen Gebiete und ging mit der Entmachtung der Herzoginwitwe Isabella Clara von Österreich einher. Isabella Clara, die auch nach der Volljährigkeit ihres Sohnes bestrebt war, ihren Einfluss auf ihn aufrecht zu erhalten, versuchte Mantua in eine neutralere Position zwischen dem Reich und Frankreich zu bringen. Ihre „skandalöse“ Beziehung zum Staatssekretär Graf Bulgarini wurde als Begründung genutzt, um beide von den Staatsgeschäften auszuschließen. Nach diplomatischer Intervention aus Wien mussten sich beide schließlich 1671 in verschiedene Klöster zurückziehen. Kaiserinwitwe Eleonora d.J. spielte eine wichtige Rolle bei der Beseitigung dieses Skandalons für beide Dynastien.
Während die geschilderten Probleme und Konflikte für die Gonzaga existentielle Herausforderungen darstellten, waren sie für die österreichischen Habsburger an sich von sekundärer Bedeutung, ordneten sich aber in größere Konfliktkonstellationen ein: den Dreißigjährigen Krieg, die kaiserliche Reichsitalienpolitik, die Interessen der spanischen Linie des Hauses oder den säkularen Gegensatz zum bourbonischen Frankreich. Das reglementierte auch die Spielräume der Gonzaga-Kaiserinnen, die in allen Fällen als Bindeglieder zwischen und Vertreterinnen beider Dynastien, den Gonzaga und den Habsburgern, agierten. Grundsätzlich wurde ihnen ein Engagement zugunsten ihrer Herkunftsfamilie zugestanden bzw. es wurde geradezu erwartet. Ihre Freiräume endeten aber dort, wo sie die übergeordneten Interessen der Casa di Austria zu tangieren drohten.
Spazi d'azione delle imperatrici nella prima età moderna:
Eleonora Gonzaga (1589-1655), Eleonora Gonzaga-Nevers (1628-1686)
e i rapporti interdinastici tra Vienna e Mantova
Presentazione del progetto
Il ruolo delle donne nobili, nella politica dinastica della prima età moderna, rappresenta un campo di ricerca che negli ultimi anni e decenni ha continuato a guadagnare sempre più attenzione e considerazione. Inizialmente la ricerca storica focalizzava su quelle donne che regnavano dai propri diritti sovrani (i.e. Elisabetta I d’Inghilterra) oppure in sostituzione dei loro figli minorenni (i.e. Maria de` Medici). L’influenza politica invece, che spesso le donne nobili esercitavano come parte della coppia regnante (Herrschaftspaar, Katrin Keller), rimase al di fuori dello sguardo della ricerca sulla prima età moderna. Questo cambiò solo coll’allargamento del concetto di “politica“ da una prospettiva storico-sociale e culturale: una storia politica orientata verso la micro-politica, insieme alla storia culturale della politica (Kulturgeschichte des Politischen), resero possibile l’individuazione della politica e degli spazi d‘azione politici non solo nelle istituzioni di governo, come i consigli e le cancellerie che si formarono durante la prima età moderna. Agli strumenti della politica e della diplomazia appartennero anche le reti dei contatti sia personali che di gruppo. Soltanto tramite la considerazione di questi elementi, che spesso presero luogo al di fuori delle istituzioni di governo, fu possibile per la storia politico-diplomatica una più chiara individuazione del ruolo delle donne. Per lo più, non avendo posto e voto negli organi istituzionali di decisione, nei protocolli e nelle relazioni con questi, quasi non si trovano delle informazioni sul ruolo politico attivo dei membri femminili della casata regnante.
Sebbene le donne nobili fossero escluse dalla politica “ufficiale“ in qualità di membri della famiglia regnante (in un’epoca in cui la corte ed il governo erano legati a doppio filo collegati), esse poterono crearsi dei veri e propri campi d'azione esclusivi e personali. Tramite reti di contatti e rapporti di padronaggio, tramite l’impegno religioso come la fondazione di chiese, monasteri e ordini, tramite il loro impegno nello scambio culturale tra i propri territori di partenza e quelli d’arrivo, i loro rapporti esclusivi con le loro dinastie d’origine e soprattutto il loro accesso diretto al centro del potere, cioè alla persona del principe, marito o figlio, esercitarono un’influenza da non sottovalutare.
Le imperatrici del Sacro Romano Impero costituiscono un gruppo ampiamente trascurato di nobildonne che – eccezione fatta per Maria Teresa, che esercitò il potere in pieno diritto e non in vece di figli minorenni – non governarono in maniera diretta ma ebbero comunque una grandissima influenza sulle vicende politiche europee del loro tempo.
Questo progetto vuole contribuire a colmare questa evidente lacuna nella ricerca, ponendo al centro degli studi le due imperatrici romano-germaniche di nascita gonzaghesca: Eleonora I Gonzaga (1598/1622-1655) e la sua pronipote (e allo stesso tempo moglie del figliastro) Eleonora II Gonzaga-Nevers (1628/1651-1686). Entrambe le principesse erano originarie del ducato di Mantova e sposarono l’Imperatore regnante del Sacro Romano Impero: Eleonora I nel 1622 diventò la seconda moglie di Ferdinando II, Eleonora II nel 1651 diventò terza moglie di Ferdinando III. Dopo la morte dei mariti entrambe le imperatrici-vedove rimasero a Vienna e mantennero le proprie corti. Anzi, fu proprio da vedove che le due nobildonne trascorsero la maggioranza dei loro anni nella capitale asburgica: nel caso di Eleonora I 18 anni (1637-1655), e in quello di Eleonora II addirittura 29 anni (1657-1686).
Il progetto di ricerca si inserisce quindi nel quadro del dibattito sulla “female agency” nella pre-modernità, concentrandosi sul ruolo, finora in ampiamente sottovalutato, della componente femminile nella storia politica della prima età moderna. Sarà in particolare analizzata l'attività delle due imperatrici Gonzaga tra le corti di Vienna e Mantova. In quali contesti le due donne spiccavano come attrici politiche? Quali erano gli spazi in cui agivano oppure a chi e a cosa di indirizzava il loro agire – l’Impero o probabilmente in primo luogo i territori della Casa di Austria e i possedimenti gonzagheschi? Quale obiettivi perseguivano? In che modo e con quali risultati si sviluppavano le loro attività? In che senso le imperatrici del Sacro Romano Impero prendevano parte al potere e quali erano gli spazi e i compiti a loro riservati?
Per molte ragioni, le due imperatrici Gonzaga si prestano particolarmente a questo tipo di ricerca: in primis va considerato il fattore della notevole ampiezza dell'arco temporale in cui esse vissero e agirono presso la corte imperiale (1622-1686), durante il quale, peraltro, le loro presenze si sovrapposero per quattro anni (1651-1655). Ciò permise alle imperatrici di costruire una fitta rete di contatti a lungo termine. In questo contesto Eleonora II poté parzialmente 'ereditare' e continuare le strutture stabilite dalla sua prozia Eleonora I. Inoltre, va rilevato la forte influenza italiana sulla corte imperiale di quell’epoca, fortemente legato all’influenza delle due imperatrici e i loro entourage. Considerando ciò, una parte del progetto di ricerca sarà focalizzato sul loro ruolo nel transfer culturale transalpino. Va poi notato che le due nobildonne incarnano perfettamente i 'mondi asimmetrici' dei matrimoni imperiali nel Sei-Settecento, dove spesso esisteva una significativa disparità di rango tra l'imperatore e la sua consorte. Per entrambe le imperatrici, questa asimmetria risultava rafforzata dalla differenza di età. Eleonora I inoltre dovette affrontare l'ulteriore 'sfida' della mancanza di figli.
Infine, come già accennato, il caso delle due Gonzaga è uno tra i più emblematici e rappresentativi per uno studio sulla posizione e il ruolo politico delle imperatrici tra la loro dinastia d'origine e quella a cui appartenne tramite il matrimonio. Le guerre di successione e i conseguenti continui e numerosi conflitti coprono quasi interamente il periodo considerato. In questo scenario, come gestivano le due imperatrici il proprio 'doppio ruolo' di membri di alto rango sia dei Gonzaga che degli Asburgo d'Austria? Era possibile equilibrare e conciliare i diversi interessi dinastici, e in quali circostanze gli interessi di una famiglia potevano prevalere su quelli dell'altra? Vi sono differenze sistematicamente rilevabili – e, se sì, quali e di che tipo – nell'azione delle due donne durante i loro periodi come imperatrici in carica e come imperatrici-vedove? In altre parole, con questa ricerca, tramite l'esempio delle Gonzaga, si analizzeranno per la prima volta in maniera metodica e approfondita i concreti campi di azione accessibili alle imperatrici nella prima età moderna, e le conseguenze dirette dell'operato delle donne nella diplomazia e nelle politiche dinastiche.
Contesto storico e obiettivi
Il periodo di attività delle due imperatrici, dal 1622 al 1686, copre gran parte del Seicento, in decenni cruciali non solo per gli imperatori romano-germanici di Casa Asburgo (con la Guerra dei Trent'anni, la Pace di Vestfalia e il secondo assedio di Vienna da parte di un'armata ottomana, nel 1683), ma anche per l'Austria in generale: questo arco temporale, infatti, può essere considerato il periodo di formazione dell'Austria barocca. Per i Gonzaga(-Nevers), la crisi di successione degli anni Venti segnò una svolta centrale nella storia della dinastia, che ebbe il suo apice nella Guerra di Successione Mantovana (1628-1631).
Con la scomparsa del duca Vincenzo II nel 1627 estingueva il ramo principale della casa Gonzaga. Nel giorno della sua morte, per assicurare l’ordine di successione, Vincenzo dava in sposa sua nipote Maria al principe ereditario Carlo di Rethel. Il ramo collaterale dei Gonzaga-Nevers si era stabilito in Francia sin dal 1549 (contea di Nevers e Rethel) e di conseguenza veniva supportato dalla Francia nelle sue rivendicazioni sull'eredità mantovana. Tale influenza da parte del rivale francese sul doppio ducato di Mantova e Monferrato suscitava le resistenze della corte di Madrid, che avrebbe preferito come erede di Mantova il duca di Guastalla, cliente del ramo sia spagnolo che austriaco degli Asburgo. La casa Savoia, d'altra parte, avanzava delle pretese sull'eredità del ducato di Monferrato. L'imperatore Ferdinando II, che sin dal 1622 era sposato con Eleonora Gonzaga, sorella dell'ultimo duca del ramo principale dei Gonzaga, cedette agli interessi spagnoli e cercò di mantenere il ducato sotto il sequestro imperiale fino alla risoluzione del conflitto. Tuttavia, dal momento che esso non si risolse su basi diplomatiche – il duca Carlo I Gonzaga-Nevers non accettò infatti la soluzione proposta – nel 1628 iniziarono i combattimenti armati tra forze spagnole, imperiali, francesi, veneziane, savoiarde e mantovane, e nel 1630 la città di Mantova venne saccheggiata dalle truppe imperiali nel celebre episodio del Sacco di Mantova. Con i contratti di Cherasco del 1631, il conflitto veniva risolto: La successione del ramo dei Gonzaga-Nevers come duchi di Mantova e Monferrato veniva riconfermata. Le rivendicazioni dei Guastalla e dei Savoia, al contrario, dovettero essere compensate con alcune cessioni territoriali.