KontaktE-Mail: lschotts@uni-mainz.de Raum: 00-635 (EG Philosophicum)
SprechstundeDienstag, 12:30-13:30 Uhr (offene Sprechstunde in Präsenz oder digital) sowie nach Vereinbarung Der Sprechstundentermin am 26. November 2024 entfällt. Um eine Voranmeldung per E-Mail (lschotts@uni-mainz.de) wird gebeten.
Lara Luisa Schott-Storch de Gracia studierte Geschichte, Spanisch, Deutsch und Bildungswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sowie an der Universidad Complutense in Madrid. Von 2016 bis 2020 war sie u.a. an den Arbeitsbereichen Spätmittelalterliche Geschichte und Vergleichende Landesgeschichte sowie Neuere Geschichte Tutorin und studentische Hilfskraft. Seit April 2021 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Neuere Geschichte tätig. Gegenwärtig widmet sich Frau Schott-Storch de Gracia ihrem Dissertationsprojekt, das sich aus einer medizinhistorischen Perspektive mit weiblichen Körpern an frühneuzeitlichen Höfen befasst. Zu ihren Forschungsinteressen zählen neben der Frauen- und Geschlechtergeschichte die Körpergeschichte, die Medizingeschichte sowie die Geschichte Spaniens.
2014–2020 Studium der Fächer Geschichte, Spanisch und Bildungswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Universidad Complutense de Madrid 2020 2018-2021 2016–2020
Seit April 2021 November 2022-März 2023
Weibliche Körper am Hof. Medizinhistorische Perspektiven
Die Frühe Neuzeit erweist sich aus einer medizinhistorischen Perspektive als besonders dynamische Epoche, in deren Verlauf sich neue Formen heilkundigen Denkens und Handelns entwickelten, die den Kanon antiker Konzepte ergänzten: Vielfältige medizinische Strömungen mit teils unterschiedlichen theoretischen Ansätzen, ein verstärktes Interesse gegenüber anatomischen Studien sowie der Autopsie schlugen sich in medizinischen Diskursen und Praktiken nieder. Zudem lässt sich eine Intensivierung der Prozesse der Medikalisierung, Akademisierung und Professionalisierung konstatieren. Medizinische Fachberufe wurden sukzessive institutionalisiert und an konkrete Richtlinien gebunden. Auch der Blick auf die Kranken veränderte sich, die vermehrt als Patienten wahrgenommen wurden. Diese Entwicklungen lassen sich nicht zuletzt anhand der weiblichen Heilkunde dokumentieren. So wuchs im 18. Jahrhundert das akademische Interesse gegenüber dem weiblichen Körper. Die ehemals weiblichen Domänen der Frauenheilkunde und der Geburtshilfe rückten verstärkt in den Kompetenzbereich männlicher Experten. Besonders signifikant stellt sich der Wandel vom weiblichen Ritual der Entbindung hin zur vom Arzt bzw. Geburtshelfer angeleiteten Operation dar. Das Dissertationsprojekt untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklungen anhand der Höfe von Wien, Madrid und Neapel im 18. Jahrhundert, insbesondere mit Blick auf die Frauen der herrschenden Dynastien. In diesem Zusammenhang sollen Wissenskulturen, pathologische Erscheinungen und alltägliche Praktiken rund um den Körper der Fürstin akteurszentriert ergründet werden. Es soll untersucht werden, welchen heilkundigen Expertengruppen sich fürstliche Familien anvertrauten und mit welchen Therapiemethoden, Arznei- und Hilfsmitteln diese behandelt wurden. Insbesondere sollen dabei spezifisch weibliche Körpererfahrungen der Fürstinnen – von der Menarche, der Sexualität, der Schwangerschaft, der Entbindung, dem Wochenbett bis hin zur Menopause – und deren Selbstwahrnehmung eruiert werden. Betreuer: Prof. Dr. Matthias Schnettger Rezensionen und kleinere BeiträgeTagungsbericht: In den Zimmern der Macht. Körper und Kontaktchancen am frühneuzeitlichen Hof, 29.04.2021 – 30.04.2021 digital (Berlin), in: H-Soz-Kult, 17.06.2021. URL: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-8972. Rezension von: Michele Savonarola: A Mother's Manual for the Women of Ferrara. A Fifteenth-Century Guide to Pregnancy and Pediatrics, Chicago: University of Chicago Press 2022, in: sehepunkte 23 (2023), Nr. 5 [15.05.2023], URL: http://www.sehepunkte.de Tagungsbericht: Englische Quellen mit musikalischem Bezug aus dem höfischen Umfeld Karls I. von England (1600–1649), 17.07.2024 – 18.07.2024 (Mainz), in: H-Soz-Kult, 31.08.2024. URL: <www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-145773>.
Vorträge„Gott sei Dank, daß Ihre Gesundheit gut ist!“ Medizinhistorische Perspektiven auf weibliche Körper in frühneuzeitlichen Höfen. — Vortrag im Rahmen des Kolloquiums der Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte der Ruhr Universität Bochum (Lehrstuhl Prof. Dr. Maren Lorenz), Online/Bochum, 11.01.2022. „Profitieren Sie von meinem alten, grauen Kopf, um meine zärtlichsten Ratschläge für das Wohlergehen unserer […] beider Familien […] zu empfangen.“ – Alltägliche Körperpraktiken und Körperwissen in frühneuzeitlichen Höfen. — Vortrag im Rahmen des Kolloquiums der Frühen Neuzeit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Lehrstuhl Prof. Dr. Matthias Schnettger), Mainz, 17.06.2022. Körperwissen und alltägliche Körperpraktiken in frühneuzeitlichen Höfen. Ein Werkstattbericht. — Vortrag im Rahmen des 1. Nachwuchs-Workshops zur Wissensgeschichte an der RWTH Aachen (Lehrstühle Prof. Dr. Elke Seefried und Prof. Dr. Christine Roll), Aachen, 08.07.2022. „Die Surprise musste desto wahrer sein, weil man uns diese Prinzessin als hässlich, rothaarig und übel erzogen beschrieben hatte.“ – Weibliche Körper, Kontakterfahrungen und Höfe als fremde (Kultur-)Räume im 18. Jahrhundert — Vortrag im Rahmen der Tagung „Hundsköpfige, Hermaphroditen und Städte aus Gold. Körper, Geschlecht und Materialität in vermoderten Reiseberichten und Länderbeschreibungen“, Mainz, 31.03.2023. Mater et Rex: The representation of Maria Theresa's body in contemporary portraits — Vortrag im Rahmen der 16. Konferenz der International Society for Cultural History (ISCH) „Embodied Histories: Cultural History of, in, and through the Human Body“, Potsdam, 05.09.2024.
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