Hauptseminar Neuzeit: Aller Anfang ist schwer - oder: wie und wann begann die (Frühe) Neuzeit?
Dozent:innen: PD Dr. Josef Johannes SchmidKurzname: HS Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.270c
Kurstyp: Hauptseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
B.A. Geschichte: Dieses Hauptseminar ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Dieses Aufbaumodul setzt den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Neueste Geschichte voraus. Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte: Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
Die LV findet in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Film & Geschichte als ein- bis zweitägiges Blockseminar (Näheres s. «Zusätzliche Informationen») in Form der mittlerweile bereits etablierten Projekttage im Februar 2025 statt; hinzukommt eine verpflichtende Vorbesprechung, deren Termin zu Vorlesungsbeginn den Teilnehmern mitgeteilt werden wird.
Gemäß des weitgespannten Untersuchungsbogens ist eine zumindest passiv gute Beherrschung des Englischen (und gegebenenfalls des Französischen) unerläßlich, (passive Grund-)Kenntnisse in weiteren Fremdsprachen sind darüber hinaus hilfreich und herzlich willkommen.
Empfohlene Literatur
Lawrence L. Besserman (Hg.), The Challenge of Periodization: Old Paradigms and New Perspectives, New York 1996.Johan H.J. Van Der Pot, Sinndeutung und Periodisierung der Geschichte. Eine systematische Übersicht der Theorien und Auffassungen, Leiden u.a. Köln 1999.
Scipione Guarracino, Le eta` della storia – i concetti di Antico, Medievale, Moderno e Contemporaneo, Milano 2001.
Jürgen Osterhammel, Über die Periodisierung der neueren Geschichte, in: Berichte und Abhandlungen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 10 (2006), 45–64 (online: https://kops.uni-konstanz.de/entities/publication/7fb0d78b-18d6-45bf-b91e-f1b7cce7d314).
Xavier Guillaume, Historical Periods and the Act of Periodisation, in: Benjamin de Carvalho/Julia Costa Lopez/Halvard Leira (Hgg.), Routledge Handbook of Historical International Relations, London 2021, 562-570 (online: https://pure.rug.nl/ws/portalfiles/portal/171694676/Guillaume_2021.pdf).
Inhalt
Chronologie scheint und ist tatsächlich ein nützliches Hilfsinstrument für die Erfassung des historischen Prozesses des Werdens. Zeitlich-chronologische Ansätze machen Abhängigkeiten, Wechselwirkungen und Umbruchphänomene deutlich und können so helfen, Geschichte nicht nur zu gliedern, sondern auch zu verstehen.Allerdings setzt die chronologische Methode ihrerseits ein hohes Maß an Reflexion voraus – rein sklavische Anwendung des Zeitstrahls wäre verfehlt und eine streng strukturalistisches Verharren in epochalen Schemata und Etiketten gar fatal. Dies illustriert sehr schön die an sich ganz einfach-banale Frage, wann denn nun wirklich die famose «Neuzeit» (ein Begriff, den man seinerseits mehrfach hinterfragen könnte) begann. Wie schon vor einem Jahr in unserem HS zum «Untergang des Römischen Reiches» gesehen, nützen rein schablonenhafte Zeitenwenden und Epochengrenzen hier wenig. Die klassische Antwort auf unsere Frage – „so um das Jahr 1500“ – wird einerseits durch die deutlich früher einsetzenden Neuerungen auf dem Gebiet der Philosophie, des Hochschulwesens, des Handwerks und der Künste, sowie auch der Waffentechnik und Kriegführung (um nur wenige Beispiele anzuführen), andererseits durch nicht minder deutliches Fortdauern vermeintlich älterer Erscheinungen im politischen und sozialen Alltag, der Rechtsprechung oder auch der Architektur und Musik erschüttert.
Diesem weiten Betrachtungsbogen entsprechend möchte das Seminar einen nicht minder weiten Untersuchungs- und Analyseansatz anbieten, um die Fragestellung einigermaßen in den Griff zu bekommen und die Ergebnisse daraus sowohl für die weitere Historiographie an sich, wie auch für Studium und Unterricht fruchtbar werden zu lassen.
Zusätzliche Informationen
Die propädeutischen Kenntnisse der Epoche werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.Dieses Hauptseminar ist Teil der XVII. Projekttage, welche – so die Planung – am 20. Februar 2025 sowie gegebenenfalls einem weiteren Februartermin durchgeführt werden.
Termin und Örtlichkeit für eine oder mehrere Vorbesprechung(en) werden rechtzeitig bekanntgegeben. Themenvergabe und -festlegung erfolgen nach Erstellung der endgültigen Teilnehmerliste, also nach Ende der letzten Anmeldephase.
Alle Teilnehmer werden dringend ersucht, nach Erhalt der definitiven Teilnahmezusicherung seitens der Hochschulverwaltung eine kurze Bestätigungsmail an den Kursleiter (schmidjo@uni-mainz.de) unter Angabe ihrer hauptsächlich verwendeten E-Postadresse zu senden, vor allem dann, wenn diese von derjenigen des Uni-Accounts abweicht.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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20.02.2025 (Donnerstag) | 09:00 - 18:00 | 00 461 P11 1141 - Philosophisches Seminargebäude |