Hauptseminar Neuzeit: Zwischen Schlachtfeld und Kinosaal – die Geschichte des Nahen Ostens in der Wahrnehmung der Militär- und Filmgeschichte
Dozent:innen: PD Dr. Josef Johannes SchmidKurzname: HS Aufbaumodul
Kurs-Nr.: 07.068.270c
Kurstyp: Hauptseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
B.A. Geschichte: Dieses Hauptseminar ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Dieses Aufbaumodul setzt den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Neueste Geschichte voraus. Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte: Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
Empfohlene Literatur
Mordechai Gichon (mit Chaim Herzog), Battles of the Bible: A Military History of Ancient Israel, ²New York 2006 (dt. Übs. der 1. Aufl.: Mit Gottes Hilfe – die biblischen Kriege, München 1999).-ders., Der geographische Faktor im Sinaifeldzuge 1956, in: Allgemeine Schweizerische Milita¨rzeitschrift 128 (1962), 570-575.
Eric H. Cline, The Battles of Armageddon – Megiddo and the Jezreel Valley from the Bronze Age to the Nuclear Age, Ann Arbor 2000.
Andrew Duncan/Michel Opatowski, War in the Holy Land – from Meggido to the West Bank, Stroud 1998.
John Westwood, The History of the Middle East Wars, North Dighton, MA 2002.
Barry M. Rubin, Military History of the Modern Middle East. Critical Concepts in Military, Strategic and Security Studies, London 2015.
Nickolas Haydock/Edward L. Risden (Hgg.), Hollywood in the Holy Land. Essays on Film Depictions of the Crusades and Christian-Muslim Clashes, Jefferson, N.C. 2009.
Rhonda Burnette-Bletsch (Hg.), The Bible in Motion – A Handbook of the Bible and Its Reception in Film (Handbooks of the Bible and Its Reception 2), 2 Bde., Berlin 2016.
Roland Boer, Political Myth – on the Use and Abuse of Biblical Themes, Durham, N.C. 2009.
Melville Shavelson, How to Make a Jewish Movie, London 1971.
Inhalt
Zu den Säulen öffentlich breiter Wahrnehmung vorderorientalischer Geschichte aller Epochen zählen unbezweifelt sowohl der militär(historisch)e Aspekt wie dessen filmisches Echo. Diese beiden Brücken vom Heute zum Damals bilden den Schwerpunkt unseres Seminars.Orientiert an der These des Autorenduos Gichon/Herzog (1978/2006), wonach Vorbilder und Entsprechungen für die modernen militärischen Konflikte der Region bis weit zurück in die Vor- und Frühgeschichte festzustellen seien, gilt es, dies anhand einer Verknüpfung von Ansätzen der klassischen wie der modernen Militärgeschichte zu analysieren, zu diskutieren und schließlich gegebenenfalls zu verifizieren. Der Fokus liegt also auf neuzeitlichen methodischen Herangehensweisen und Denkmustern, deren Analysetauglichkeit für den Bereich der neuzeitlichen Geschichte der Region, von der osmanischen Zeit bis hinein in die Konflikte der postkolonialen Epoche, aber auch für einige ausgewählte Beispiele vorneuzeitlicher Historie von der Frühgeschichte bis zu den Kreuzzügen exemplifiziert werden soll.
Dieser erste Ansatz wird ergänzt und idealerweise komplettiert durch die filmische Rezeptionsgeschichte dieser Konflikte, letztere verstanden als zweiter Indikator moderner Relevanz und Aktualität des Untersuchungsgegenstandes. Seit den frühen Tagen der Kinematographie finden sich nah-östliche Inhalte, oftmals als Teil einer religiös gesehenen oder verbrämten Schriftumsetzung, beziehungsweise als Element einer der zahlreichen Orientmoden, in der Kinoproduktion. Diesen ideengeschichtlichen Motivationen stehen zum Teil massiv ideologische und (gesellschafts-)politische Intentionen des Filmschaffens gegenüber – von Cecil B. DeMilles The Crusades (1935) und Youssef Chahines Saladin the Victorious/Al Nasser Salah Ad-Din (1963) über Otto Premingers Exodus (1960) und Melville Shavelsons Cast a Giant Shadow (1966) bis hin zu Simon Wincers The Lighthorsemen (1987) und Ridley Scotts Kingdom of Heaven (2005).
Die Überblendung der beiden Betrachtungsansätze vermag vielleicht einen neuen Verständniszugang zu dem bis heute vielschichtigen und ambivalenten Phänomen – sollte man besser von Mysterium sprechen? – Geschichte des Nahen Ostens zu ermöglichen.
Zusätzliche Informationen
Die propädeutischen Kenntnisse der Epoche werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.Seminarsprache wird Deutsch sein; gute bis sehr gute Beherrschung der englischen, sowie Grundlagenkenntnisse der französischen Sprache erleichtern und begünstigen die aktive Teilnahme aber ebenso wie das erfolgreiche Ablegen des Leistungsnachweises.
Die o.g. LV findet in Zusammenarbeit mit dem AK Film & Geschichte statt.
Alle Teilnehmer werden dringend ersucht, nach Erhalt der definitiven Teilnahmezusicherung seitens der Hochschulverwaltung eine kurze Bestätigungsmail an den Kursleiter (schmidjo@uni-mainz.de) unter Angabe ihrer hauptsächlich verwendeten E-Postadresse zu senden, vor allem dann, wenn diese von derjenigen des Uni-Accounts abweicht.
Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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24.05.2025 (Samstag) | 09:00 - 17:00 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
07.06.2025 (Samstag) | 09:00 - 17:00 | 02 463 P207 1141 - Philosophisches Seminargebäude |