Sommersemester 2014

Übung Neuere Geschichte: Romantik, Historismus und Identität – Die Historie des Mittelrheintal als Phänomen überepochaler Geistesgeschichte

Dozent:innen: PD Dr. Josef Johannes Schmid
Kurzname: Ü.Neuere.Geschichte
Kurs-Nr.: 07.068.200
Kurstyp: Übung

Voraussetzungen / Organisatorisches

B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 4 (Neuere Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
B.A. KF, M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Übung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
Staatsexamen/Magister: Studierende der alten Studiengänge können einen benoteten Schein erwerben.
Grundlage zum Scheinerwerb/Bestehen des Leistungsnachweises ist die zweimalige ganztägige Teilnahme an der Veranstaltung, sowie die Abhaltung eines mündlichen Referatbeitrags mit begleitender textlicher Dokumentation.
Aufgrund der räumlichen Beschränkungen an manchen Orten ist die Zahl der Teilnehmer auf 15 beschränkt.
Solide zumal passive Englisch- und Französischkenntnisse sind Voraussetzung zur Teilnahme.
Durchführung: September 2014 als Block (Freitag/Samstag, ganztägig, Termin wird noch bekanntgegeben).

Empfohlene Literatur

Allg.: Wegweiser Mittelrhein. Herausgegeben vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (bis heute 14 Hefte), Koblenz 1998-2008; Christian Schüler-Beigang (Hg.), Das Rheintal von Bingen und Rüdesheim bis Koblenz – eine europäische Kulturlandschaft, Mainz 2002.
Quellen und histor. Schriften: Aurelio Bertola de’ Giorgi, Viaggio sul Reno e ne’ suoi contorni, Rimini 1795; Das Rheintal von Rüdesheim bis Bonn. In malerischen Ansichten, besonders der Ritterburgen…, Coblenz 1829; Johann August Klein, Rheinreise von Mainz bis Cöln, Handbuch für Schnellreisende, Koblenz 1828 (frz. Voyage du Rhin, ebd. 1832 – erster «Baedeker»); Die Rheinprovinz der preussischen Monarchie, oder die Beschreibung der systematischen Einteilung in Regierungsbezirke: ein historisch-geographisch-statistisches Handbuch zum Gebrauch aller Stände, Düsseldorf 1833.
Einzelaspekte: Alex W. Hinrichsen, Baedeker’s Reisehandbücher 1832–1990, Bevern 1991; Susanne Müller, Die Welt des Baedeker. Eine Medienkulturgeschichte des Reiseführers 1830-1945, Frankfurt u.a. 2012. - Werner Böcking, Die Geschichte der Rheinschiffahrt – Schiffe auf dem Rhein in drei Jahrtausenden, Moers 1980; Christian Eckert, Rheinschiffahrt im XIX. Jahrhundert (Staats- und socialwissenschaftliche Forschungen 81), Leipzig 1900 (Ndr. Bad Feilnbach 1990). - Matthias Schmandt, Rheinromantik (Binger Museumshefte 2), Bad Kreuznach 2002; Gisela Dischner, Ursprünge der Rheinromantik in England. Zur Geschichte der romantischen Ästhetik, Frankfurt 1972.

Inhalt

Wenige Landstriche und Landschaften Deutschlands weisen eine derartige Dichte von heute gerne als „Erinnerungsorte“ bezeichneten Plätzen auf wie das Mittelrheintal, dazugesellt sich eine Reihe herausragender Persönlichkeiten. Sind Hildegard von Bingen, die «Germania» über Rüdesheim sowie Stefan George etwa heute noch weitgehend bekannt, ist dies bezüglich der Wernerkapellen zu Bacharach und Oberwesel, des großen barocken Reformpriesters Bartholomäus Holzhauser, oder der Geschichte der Burg Stahleck ob Bacharach weniger der Fall.
In einer zweitägigen Blockübung vor Ort möchte die Übung auf Rundgängen in Bingen, Bacharach und Oberwesel den Gründen dafür auf die Spur kommen und – weit abseits von jeder Einschränkung einer reinen ‘Landes- oder Lokalgeschichte’ – diese näher analysieren. Vor allem das Phänomen der «Rheinromantik» ab dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert soll hierbei den Fokus der Betrachtung bilden – von den ersten Ansätzen preußischer Prinzen nach dem Wiener Kongreß bis hin zu Vermarktungsstrategien des 20. Jahrhunderts. Die sich daraus ergebende Fragestellung: „Was ist eigentlich Tourismus und wie wird er organisiert, motiviert und instrumentalisiert?“ führt so unweigerlich zu den überregionalen Interessensschwerpunkten der deutschen und europäischen Geistesgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts – von Heinrich Heine und Victor Hugo bis hin zu Anspruch und Wahn der Idee eines «Deutschen Rheines», aber auch zu den praktischen Aspekten der Geschichte der Rheinschiffahrt, des Eisenbahnbaus und des Weinbaus.

Zusätzliche Informationen

Nach Ende der Anmeldefrist werden alle Teilnehmer seitens des Veranstaltungsleiters eine Nachricht per E-Post erhalten, worin die näheren Einzelheiten zur Durchführung der LV. sowie die Themenliste enthalten sein werden. Bitte bedenken Sie, daß hierfür als Adressen keine anderen, denn Ihre Uni-Mail-Konten verfügbar sind; falls Sie dieses Postfach seltener besuchen/abfragen, empfiehlt sich gegebenenfalls die Einrichtung einer Nachrichtenumleitung.