Hauptseminar Längsschnitt/Internationale Geschichte: Zwischen Febronianismus, Josephinismus und Säkularisation. Die Reichskirche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Dozent:innen: Univ.-Prof. Dr. Matthias SchnettgerKurzname: HS.Internat.Gesch.
Kurs-Nr.: 07.068.620
Kurstyp: Hauptseminar
Voraussetzungen / Organisatorisches
Aufbaumodul Längsschnitt/Internationale Geschichte (M.A., M.Ed.): Dieses Hauptseminar kann im Rahmen des Moduls Längsschnitt/Internationale Geschichte besucht werden. In diesem Fall wird die Hausarbeit zwar benotet, geht aber nicht in die Modulnote ein. Die mündliche Prüfung zur Vorlesung ist die Modulprüfung.Das Seminar ist so konzipiert, dass auf eine Einführungsphase, die durch die gemeinsame Lektüre grundlegender Texte geprägt ist, Sitzungen zu Einzelthemen folgen. Diese sind von den Studierenden in Absprache mit dem Seminarleiter eigenverantwortlich zu gestalten. Kurze Präsentationen sind dabei vorgesehen; im Vordergrund steht aber die gemeinsame Arbeit an Quellen und Forschungsliteratur. Die Themenvergabe erfolgt in der ersten Sitzung.
Empfohlene Literatur
Kurt ANDERMANN (Hg.): Die geistlichen Staaten am Ende des Alten Reiches. Versuch einer Bilanz. Tübingen 2004 (Kraichtaler Kolloquien 4); Bettina BRAUN/Mareike MENNE/Michael STRÖHMER (Hg.): Geistliche Fürsten und geistliche Staaten in der Endphase des Alten Reiches. Epfendorf 2008.Inhalt
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sahen sich die (größtenteils katholischen) geistlichen Fürstentümer im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation mit zum Teil existenzbedrohenden Herausforderungen konfrontiert: Es bestand ein - tatsächlicher oder als solcher wahrgenommener - Reformstau. Ja, es mehrten sich unter dem Einfluss der Aufklärung die Stimmen, die die Existenzberechtigung der geistlichen Fürstentümer grundsätzlich in Frage stellten. Zudem ließen einige weltliche Fürsten immer unverkennbarer das Bestreben erkennen, ihre Territorien durch die Säkularisation der geistlichen Territorien zu arrondieren. Sogar der kaiserliche Schutzherr der Reichskirche setzte sich in seinen Bemühungen, eine österreichische Landeskirche zu schaffen, in der Person Josephs II. souverän über die Rechte der Reichskirche hinweg. In dieser Situation kam es keineswegs zu einem Schulterschluss von Bischöfen und Papst. Vielmehr gab es im Reich starke episkopalistische Strömungen, die sich gegen den wachsenden Zentralismus der römischen Kurie wandten und dabei die Ideen des Trierer Weihbischofs Johann Nikolaus von Hontheim alias Justinus Febronius aufgriffen. Der Papst seinerseits unterstützte die Reichskirche allenfalls nachlässig im Kampf gegen die wachsenden Bedrohungen, ja, förderte zum Teil vielmehr die landeskirchlichen Bestrebungen der großen weltlichen Fürsten.Das Hauptseminar zeigt, wie die geistlichen Fürsten auf die genannten Herausforderungen reagierten, fragt nach der Reformfähigkeit der geistlichen Fürstentümer und erörtert die Ursachen, die letztlich im Reichsdeputationshauptschluss (1803) zum Untergang der Reichskirche in ihrer alten Gestalt führten. Damit berührt es auch Themen von übergreifender Bedeutung wie die katholische Aufklärung und die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche im deutschen Raum.
Zusätzliche Informationen
Die propädeutischen Kenntnisse der im Hauptseminar angesprochenen Epochen werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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20.04.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.04.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.05.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.05.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.05.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
01.06.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
08.06.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
15.06.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
22.06.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
29.06.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
06.07.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.07.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.07.2015 (Montag) | 08:00 - 10:00 | 01 461 P108 1141 - Philosophisches Seminargebäude |