Vorlesung Neuzeit: Umweltkatastrophen in der Frühen Neuzeit
Dozent:innen: PD Dr. Michael MüllerKurzname: VL.NZ.Umweltkatastr.
Kurs-Nr.: 07.068.260c
Kurstyp: Vorlesung
Voraussetzungen / Organisatorisches
B.A., M.A., M.Ed. Geschichte: Diese Vorlesung ist Teil des Aufbaumoduls Neuzeit. (B.A.: Dieses Aufbaumodul setzt den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Neueste Geschichte voraus.) Die Vorlesung ist unbenotet.Staatsexamen/Magister: Keine besonderen Voraussetzungen.
Eine Gasthörerschaft ist selbstverständlich immer möglich.
Empfohlene Literatur
Hahn, Sylvia (u.a.) (Hg.): Umwelt-Geschichte. Arbeitsfelder, Forschungsansätze, Perspektiven. München 2001.Jasper Schenk, Gerrit (u.a.): Historische Katastrophenforschung: Begriffe, Konzepte und Fallbeispiele. Köln 2007.
Derselbe: Lektüren im „Buch der Natur“. Wahrnehmung, Beschreibung und Deutung von Naturkatastrophen. In: Geschichte schreiben. Ein Quellenhandbuch zur Historiographie (1350-1750). Hg. v. Susanne Rau/ Birgit Studt. Berlin 2009, S. 506-520.
Derselbe: Katastrophen in Geschichte und Gegenwart. In: Katastrophen. Vom Untergang Pompejis bis zum Klimawandel. Hg. v. Gerrit Jasper Schenk. Ostfildern 2009, S. 9-19, 224-226.
Radkau, Joachim: Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt. München 2000.
Siemann, Wolfram (u.a.): Umwelt – eine geschichtswissenschaftliche Grundkategorie. In: Umweltgeschichte. Themen und Perspektiven. Hg. v. Wolfram Siemann. München 2003, S. 7-19.
Inhalt
Die Vorlesung thematisiert an exemplarisch ausgewählten Fallbeispielen wie z.B. dem schweren Erdbeben von Lissabon 1755 die Bedeutung von Umweltkatastrophen in der neuzeitlichen europäischen Geschichte, wobei sowohl die (individuellen wie kollektiven) Wahrnehmungs- und Deutungsmuster wie auch die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Folgen untersucht werden. „Katastrophale“ Naturereignisse wie Erdbeben, Überschwemmungen, Brände, Dürre und Missernten, Blitz und Donner, Sturm und Hagel, Mond- und Sonnenfinsternisse, Heuschreckenplagen, aber auch Seuchen wie die Pest etc. wurden von Menschen des Mittelalters und auch noch der Frühneuzeit völlig anders gedeutet als in der Gegenwart. Sie galten als „Strafe Gottes“, Anzeichen des nahenden Weltendes und des „Jüngsten Gerichts“ oder als Folge des „Schadenszaubers“ von „Hexen“ etc. Erst mit der Aufklärung im 18. Jh. gewinnen zunehmend naturwissenschaftliche Erklärungsmuster für solche extremen Naturphänomene die Oberhand gegenüber den früheren religiösen, dämonologischen und eschatologischen Deutungen. Zugleich wird diese Vorlesung den Versuch einer Einführung in die Umweltgeschichte der frühen Neuzeit sowie in die Geschichte und Methoden des Faches und die interdisziplinäre Arbeit beinhalten. Die Umweltgeschichte ist ein vergleichsweise junges Fach unter den historischen Teildisziplinen und ist erst seit den 1990er Jahren durch eigene Lehrstühle in Forschung und Lehre präsent. Umweltgeschichte ist per se ein interdisziplinäres Fach, das von der fächerübergreifenden Zusammenarbeit mit den Sozial- und Naturwissenschaften lebt, deren Methoden grundlegende Bedeutung haben. Angesichts der wachsenden Bedeutung der ökologischen Thematik in Gegenwart und Zukunft vermag insbesondere die historische Perspektive auf die europäische (und außereuropäische) Umweltgeschichte seit ca. 1500 einen signifikanten Beitrag für das Wissen um Veränderungen der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen und ihre kurz- und langfristigen Auswirkungen auf die menschliche Geschichte zu leisten.Termine
Datum (Wochentag) | Zeit | Ort |
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28.10.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
04.11.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
11.11.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
18.11.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
25.11.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
02.12.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
09.12.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
16.12.2011 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
13.01.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
20.01.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
27.01.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
03.02.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
10.02.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |
17.02.2012 (Freitag) | 14:00 - 16:00 | 00 181 P5 1141 - Philosophisches Seminargebäude |