Proseminare im Wintersemester 2006/07

Die zehn Reichskreise

M. Müller
3-std., Fr 8-11 Uhr, P 10
Beginn: 27. Oktober 2006.

Anmeldung: In den Semestersprechstunden Fr. 13-14 Uhr in R. 00-631 sowie in den Feriensprechstunden (siehe Aushang) sowie per E-Mail: michmuel@uni-mainz.de

Die zehn Reichskreise waren im 16.-18. Jh. unverzichtbare Verfassungselemente des bis 1806 bestehenden Heiligen Römischen Reiches. Die ihnen zugewiesenen Aufgaben reichten von der inneren und äußeren Friedenswahrung, der Umsetzung der Reichsgesetze und der Urteile der obersten Reichsgerichte, der Steuereintreibung und der Vereinheitlichung des Münzwesens bis zur Aufstellung von Kontingenten für die Reichsarmee – Aufgaben, zu denen das Reich nach 1648 selbst kaum noch in der Lage war, und die deshalb an die Kreise als Mittelinstanzen zwischen Reich und Territorien übertragen wurden. Den Reichskreisen kommt somit ein wichtiger Stellenwert für die Entwicklung des deutschen Föderalismus zu. Das Proseminar wird sich auch mit der Geschichte der einzelnen Kreise und deren unterschiedlicher Effizienz beschäftigen.

Literatur: Dotzauer, Winfried: Die deutschen Reichskreise (1383‑1806). Geschichte und Akteneditionen. Stuttgart 1998; Hartmann, Peter Claus: Rolle, Funktion und Bedeutung der Reichskreise im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. In: Reichskreis und Territorium: Die Herrschaft über der Herrschaft? Hg. v. Wolfgang Wüst. Sigmaringen 2000, S. 27-37.

Frauenleben in der Frühen Neuzeit

A. Reese
3-std., Mi 10-12, P 205; 15-16, P 10
Beginn: 25. Oktober 2006

Anmeldung: Persönlich in den Feriensprechstunden

Im Rahmen des Proseminars wollen wir uns mit dem in der Frühen Neuzeit herrschenden Frauenbild auseinandersetzen. Dabei sollen unterschiedliche Aspekte weiblichen Lebens im 16., 17. und 18. Jahrhundert betrachtet werden.
Welche Lebensentwürfe waren für Frauen gesellschaftlich akzeptiert? Welche Rechte und Pflichten hatten Frauen im Allgemeinen? Gibt es so etwas wie ein weibliches Selbstverständnis? Inwieweit finden sich Frauen in der frühneuzeitlichen Politik und Wissenschaft und wie sieht es mit ihrer Anerkennung und ihrem Selbstbild aus? Wie aktiv konnten Frauen im künstlerisch-kulturellen Bereich sein? Wir wollen aber auch nach dem Leben der „normalen“ Frauen fragen, nach dem Leben derer, die eben nicht als Ausnahmeerscheinung hervortreten.
Im begleitenden Tutorium werden die Grundlagen geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vermittelt.

Literatur: Farge, Arlette / Zemon Davis, Natalie: Frühe Neuzeit. Frankfurt/Main [u.a.] 1994 (Geschichte der Frauen, Bd. 3); Hufton, Olwen: Frauenleben. Eine europäische Geschichte 1500-1800. Darmstadt 1998; Wiesner, Merry E.: Women and Gender in Early Modern Europe. Cambridge 1993 (New Approaches to European History).