Öffentlichkeit(en) im Europa der Aufklärung
J. A. Schmidt-Funke
2-std., Do 16-18, P 15
Beginn: 19. April 2007
Anmeldung: per Liste im Sekretariat Raum 00-597
Erläuterung:
Unterwiesen von den „Vernünftigen Tadlerinnen“, informiert durch den „Hamburgischen Unpartheyischen Correspondenten“, gebildet durch den „Teutschen Merkur“, unterhalten durch das „Journal des Luxus und der Moden“ – das aufgeklärte Lesepublikum konnte im 18. Jahrhundert auf eine Vielfalt von Zeitschriften und Zeitungen zurückgreifen. Sie entstanden während eines grundlegenden „Strukturwandels der Öffentlichkeit“ (Jürgen Habermas). Die heutige Geschichtswissenschaft stellt Öffentlichkeit als ein komplexes System sozial differenzierter Teilöffentlichkeiten dar. Die Übung versucht zweierlei: Einerseits versteht sie sich als eine Einführung in die theoretische Diskussion, andererseits will sie durch gemeinsame Quellenlektüre mit den Medien des 18. Jahrhunderts vertraut machen.
Literatur:
Fischer, Ernst [u.a.] (Hrsg.): Von Almanach bis Zeitung. Ein Handbuch der Medien in Deutschland 1700-1800. München 1999; Habermas, Jürgen: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Mit einem Vorwort zur Neuauflage. Frankfurt am Main 1990; Requate, Jörg: Öffentlichkeit und Medien als Gegenstände historischer Analyse. In: Geschichte und Gesellschaft 25 (1999), S. 5-32.
Reise ins Bad in der Frühneuzeit
B. Blisch
2-std., Mo 16-18, P 00-518
Beginn: 18. April 2007
Anmeldung: per Liste im Sekretariat Raum 00-597
Erläuterung:
Nachdem seit dem 14. Jahrhundert zunehmend „Wildbäder“, d.h. Mineralquellen in freier Natur, aufgesucht wurden, um Linderung von Leiden zu erzielen, begaben sich Kranke wie Gesunde auf Badereisen, die bald auch zu einem geselligen Ereignis wurden. Oft genug spiegeln sie die Kultur einer jeweiligen Epoche wider.
Die Übung will anhand ausgewählter Reisetagebücher die Geschichte der Badereise in der Frühen Neuzeit ebenso nachzeichnen wie den Wandel der einstigen „Wildbäder“ des 14. und 15. Jahrhunderts in die mondänen Badeorte des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts.
Literatur:
Knoll, Gabriele: Kulturgeschichte des Reisens. Von der Pilgerfahrt zum Badeurlaub. Darmstadt 2005, Matheus, Michael (Hg.): Badeorte und Bäderreisen in Antike, Mittelalter und Neuzeit. Stuttgart 2001 (=Mainzer Vorträge 5).
Internet für Historiker [H]
M. Schnettger
2-std., Di 10-12, ZDV, Kursraum 9b
Beginn: 17. April 2007
Anmeldung: per Liste im Sekretariat Raum 00-597
Erläuterung:
PC und Internet sind aus dem Arbeitsalltag auch des Historikers nicht mehr wegzudenken. Umso mehr stellt sich die Frage, wie sie sinnvoll einzusetzen sind, wie man insbesondere aus der Informationsflut des Worldwide Web diejenigen Angebote herausfiltert, auf die man beim wissenschaftlichen Arbeiten bedenkenlos zurückgreifen kann. Die Übung macht exemplarisch mit unterschiedlichen Internetressourcen vertraut und vermittelt durch die Gastvorträge von „Machern“ einen Blick hinter die Kulissen. Zugleich und vor allem regt sie zum eigenständigen Arbeiten mit dem Internet an. Ziel der Übung ist eine von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erstellte Linksammlung zur neueren Geschichte, die auf der Homepage der Abteilung I veröffentlicht werden soll.
Literatur:
Steiner, Peter M.: Effektiv arbeiten mit dem Internet. Darmstadt 2006 (Einführung: Internet); Jenks, Stuart/Marra, Stephanie (Hrsg.): Internet-Handbuch Geschichte. Köln [u.a.] 2001 (UTB für Wissenschaft 2255).
Klassiker der Geschichtsschreibung [H]
M. Schnettger
2-std., Mi 8-10, 00-518
Beginn: 18. April 2007
Anmeldung: per Liste im Sekretariat 00-597
Erläuterung:
Die Übung, die sich an Studierende im Hauptstudium richtet, stellt in Kurzreferaten und gemeinsamer Lektüre Texte vor, die für die Entwicklung der Geschichtswissenschaft wichtig geworden sind und die zu denjenigen Texten gehören, die jede Historikerin und jeder Historiker gelesen haben sollte. Auf diese Weise vertieft die Übung die „historiographische Allgemeinbildung“ der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, fördert ihre eigenständige Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Konzepten der Geschichtsschreibung und bereitet sie so auf die Erfordernisse im Rahmen von Staats- und Magisterarbeiten vor.
Literatur:
Raphael, Lutz: Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. München 2003 (Beck’sche Reihe 1543); ders. (Hrsg.): Klassiker der Geschichtswissenschaft. 2 Bde. München 2006 (Beck’sche Reihe 1687, 1688).
Wittelsbach…jenseits des Rheins (I): Westfalen.
J. J. Schmid
2-std., vor Ort, Blockveranstaltung, nur in Kombination mit der gleichnamigen Exkursion, max. 15 Teilnehmer.
Zeit: 29. Mai-1. Juni 2007 (Pfingstwoche) plus eine verpflichtende Vorbesprechung am 26.4.2007, 13. s.t. im Fakultätssaal
Anmeldung: ab 5. Februar 2007 im Sekretariat bei Frau Huber (Zi. 00-597)
Erläuterung:
Weit über die in den letzten beiden Exkursionsveranstaltungen ‚Wittelsbach am Rhein‘ untersuchten Territorien strahlte wittelsbachische Kulturförderung, Reichskirchen- und Religionspolitik vor allem unter Fürstbischof Clemens August auch in den historisch wie geographisch ganz anders geprägten westfälischen Raum hinein. Vor diesem spezifischen Hintergrund erhielt das vielfältige Wirken des ‚Monsieur de Cinq Églises‘ hier eine ganz eigenständige Ausprägung, die in ihren dynastischen, kirchen-, kultur-, kunst- und musikgeschichtlichen Facetten Gegenstand unserer Übung sein wird.
Literatur:
s. die umfangreiche Bibl. in: André Krischer, Das Hofreisejournal des Kurfürsten Clemens August von Köln 1719-1745, hsgg.v. B. Stollberg-Rillinger (= Ortstermine XII), Siegburg 2000, 285-292.
Byzanz, Venedig und die Osmanen
L. Hoffmann, G. Prinzing, L. Pelizaeus
2-std., Do 10-12,
Beginn: 19. April 2007
Anmeldung: in den Sprechstunden
Erläuterung:
Die Übung dient der Vorbereitung der Exkursion der Abteilungen V (Byzantinistik) und I (Neuere Geschichte) des Historischen Seminars nach Korfu und Nordgriechenland von Do., 24.5. bis Mo., 4.6.2007. Im Rahmen der Übung sollen die zu besichtigenden byzantinischen, venezianischen und osmanischen Stätten auf Korfu sowie in Nordgriechenland durch gezielte Lektüre zu den einzelnen Punkten der Reiseroute vorgestellt werden. Die Übung, die für Exkursionsteilnehmer verpflichtend ist, und das Hauptseminar bilden dabei eine inhaltliche Einheit.
ECTS: 7
Literatur: s. Hauptseminar „Epiros im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit“.
Armaggedon – the Battle of Jutland. (Quellenlektüreübung) G/H
J. J. Schmid
2-std., Do 16-18, PR 00-518
Beginn: 19. April 2007
Anmeldung: ab 5. Februar 2007 im Sekretariat bei Frau Huber (Zi. 00-597)
Erläuterung:
Sie war das Kernstück, die Wunschvorstellung aller europäischer Marinestrategen klassischer Prägung, Ziel und Bewährungsprobe eines jahrzehntelangen Rüstungswettlaufs, Hoffnung der politischen Entscheidungsträger, schlicht „der Tag“: die maritime Entscheidungsschlacht . Und doch dauerte es im Mai 1916 mehrere Stunden, bis die Befehlshaber beider Seiten erkannten, daß nun, nach fast zwei Jahren unbefriedigender Krie
gführung zur See, tatsächlich vor der Halbinsel Jutland im Skagerrak die gesamte Grand Fleet der Royal Navy den Einheiten der Kaiserlichen Hochseeflotte gegenüberstand: das Armaggedon der „Castles of Steel“ war Wirklichkeit geworden… ohne die in ihn gesteckten Hoffnungen und Erwartungen auch nur annähernd zu erfüllen. Für Zeitgenossen und Nachwelt wurde die größte jemals in europäischen Gewässern ausgetragene Seeschlacht aller Zeiten einerseits zur Quelle von Disput und Kontroversen, andererseits aber zum Inbegriff des maritimen Mythos und Fanals. –
Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der englischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient.
Literatur:
Robert K. Massie, Castles of Steel. Britain, Germany and the Winning of the Great War at Sea, London 2004, v.a. pp. 553-685; Geoffrey Bennett, The Battle of Jutland (Wordsworth Military Library), ²Ware 1999.
Französische Quellenlektüre: Zur Geschichte der Französischen Revolution [G/H]
A. Wilhelm
2-std., Mo 16-18, Alter Musiksaal, Forum 1
Beginn: 16. April 2007
Anmeldung: im Sekretariat der Abt. I (max. 20 Teilnehmer)
Erläuterung:
Anhand von Quellenzeugnissen verschiedener Gattungen befasst sich diese Übung mit den Ursachen und dem Verlauf der einzelnen Phasen der Französischen Revolution von der Einberufung der Generalstände im August 1788 bis zum Sturz der Jakobinerherrschaft im Juli 1794. Die Lektüre bzw. Übersetzung der Quellen bildet dabei die Grundlage. Darüber hinaus soll es jedoch v. a. auch um eine Einordnung und quellenkritische Betrachtung der zu behandelnden Berichte und Dokumente gehen. Daher wird eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit der Epoche der Französischen Revolution sowie die Bereitschaft zur Übernahme von Kurzreferaten erwartet. Die Übung schließt mit einer Klausur ab, die dem Nachweis der französischen Sprachkenntnisse sowie dem Erwerb des Quellenlektürescheins dient. Die Texte werden in Kopie zur Verfügung gestellt
Literatur:
Schulin, Ernst: Die Französische Revolution, 2. Aufl. München 1989; Kuhn, Axel: Die Französische Revolution, Stuttgart 1999.