Das Haus Wittelsbach – Geschichte einer europäischen Familie.
J. J. Schmid
2-std., Do 14-16, HS 15 (Forum 7)
Beginn: 19. April 2007
Erläuterung:
‚Wittelsbach‘ und ‚Bayern‘ bilden heute für viele Betrachter eine kongruente Einheit. Während dies für Geschichte und Prägung des bayerischen Staates stimmen mag, erschöpft sich die Bedeutung der wittelsbachischen Dynastie beileibe nicht in der süddeutschen Landesgeschichte. Mit ihren vielen Seitenzweigen wurde sie vielmehr zu einem ganz Europa durch- und überziehenden historischen Phänomen und prägte u.a. entscheidende Abschnitte der mitteldeutschen, rheinischen, französischen, englischen und v.a. schwedischen Geschichte. Die Vorlesung wird – neben einer angemessenen Behandlung der bayerischen Historie – vor allem diese internationalen Verflechtungen in den Mittelpunkt stellen.
Literatur:
Adalbert Prinz von Bayern, Die Wittelsbacher – Geschichte unserer Familie, ³München 1980; Ludwig Hüttl, Das Haus Wittelsbach. Die Geschichte einer europäischen Dynastie, München 1980; Das Haus Wittelsbach und die europäischen Dynastien (= ZBLG 44/1), München 1980, darin u.a.: Åke Kromnow, Die schwedischen Könige aus dem Hause Wittelsbach, 329-344.
Geschichte Westeuropas in der Frühen Neuzeit II (ab 1660)
M. Schnettger
2-std., Di 14-16, HS 10 (Forum 7)
Beginn: 17. April 2007
Erläuterung:
Die Vorlesung schließt an die Veranstaltung des Wintersemesters an, setzt deren Besuch jedoch nicht voraus. Sie vermittelt einen Überblick über die Geschichte Westeuropas von den Britischen Inseln über die Niederlande, Frankreich und die Iberische Halbinsel bis nach Italien. Neben den Entwicklungen in den einzelnen Ländern, die einander gegenübergestellt werden, liegt ein Akzent der Vorlesung auf den inter- bzw. transnationalen Beziehungen auf politischer, wirtschaftlicher, kultureller etc. Ebene. Damit stellt die Veranstaltung über eine additive Betrachtung der einzelnen nationalstaatlichen Geschichten hinaus die Frage nach denjenigen Elementen, die eine gemeinsame europäische Vergangenheit konstituieren könnten.
Literatur:
Duchhardt, Heinz: Europa am Vorabend der Moderne 1650-1800. Stuttgart 2003 (Handbuch der Geschichte Europas Bd. 6); Wagner, Fritz (Hrsg.): Europa im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung. Stuttgart 1968 (Handbuch der europäischen Geschichte Bd. 4).
Krieg und Martyrium: Funktion und Medialität von Gewalt in der frühen Neuzeit.
E. Oy Marra, L. Pelizaeus
2-std., Mi 10-12, P 2
Beginn: 18. April 2007
Erläuterung:
Wie dunkle Wolken schweben die vier Begriffe über dem Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit. In einer Epoche, in der Frieden eher die Ausnahme war, Krieg aber die Regel, sind Krieg und Gewalt allgegenwärtig. Gewalt konnte säkular, vielfach aber auch religiös motiviert sein.
Diese Gewalt findet vielfach auch noch eine Steigerung, nicht nur gegen Feinde im Ausland, sondern auch im Inland, wo es während der konfessionellen Kriege der Frühen Neuzeit wiederholt zu Massakern kam. Doch nicht nur in Europa, auch in Übersee und der islamischen Welt stoßen wir immer wieder auch schriftliche und bildliche Belege für Massaker und Gräueltaten. Diese Phänomene bedürfen einer Erklärung, der sich aus multidisziplinärer Perspektive genähert werden soll. Verschiedene Beispiele und Erklärungen sollen unterschiedliche Ausprägungen des Phänomens und Erklärungsmodelle untersuchen.
Literatur:
Burschel, Peter: Das Quälen des Körpers. Köln : Böhlau, 2000.