KontaktE-Mail: sebastian.becker@uni-mainz.de
SprechstundeDienstag, 14-15 Uhr. Um vorherige Anmeldung per Mail wird gebeten. Sprechstunden in der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung per Mail Sebastian Becker studierte Geschichtswissenschaften, Betriebswirtschaftslehre und Romanistik (Italianistik) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Università degli Studi di Siena. 2013 wurde er mit einer Arbeit über die Legitimationsstrategien und dynastische Politik der Herzöge von Urbino aus dem Haus della Rovere (1508–1631) promoviert, das Forschungsvorhaben wurde durch ein Stipendium des Deutschen Historischen Instituts in Rom gefördert. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar, wo er derzeit zur Zirkulation technisch-ökonomischen Wissens im Alten Reich (16.-18. Jahrhundert) forscht. Neben Wissens-, Technik- und Wirtschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit beschäftigt er sich mit der Geschichte italienischer Dynastien, des Papsttums, Roms und des Kirchenstaats sowie transalpinen Transferprozessen. Am Historischen Seminar ist er als Haushaltsbeauftragter, Fachbeauftragter für die integrierten deutsch-französischen Studiengänge sowie Fachstudienberater für den Masterstudiengang Mittelalter- und Frühneuzeitstudien tätig. Zudem ist er für die Koordination der am Arbeitsbereich Neuere Geschichte ansässigen Frühneuzeitredaktion des Rezensionsjournals Sehepunkte zuständig. 2003-2009 2006-2009 Seit 2009 Seit 2010 2011 Juni 2013
2011/2012 Sprecher der interdisziplinären Nachwuchsforschergruppe „Forum Junge Kulturwissenschaften“ des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften (HKW) an der Universität Mainz, Mitglied im Koordinationsausschuss.
Seit 2012 Vertreter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gruppe 3 des Historischen Seminars im Prüfungsausschuss des Historischen Seminars Seit 2013 Fachkoordinator des Historischen Seminars für die integrierten Studiengänge Mainz-Dijon-Bologna Ebenfalls seit 2013 Vertreter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Prüfungsausschuss für die integrierten deutsch-französischen Studiengänge der Universitäten Mainz und Dijon Seit 2020 Fachstudienberater für den Masterstudiengang Mittelalter- und Frühneuzeitstudien
• Europa und das Reich im 16. und 17. Jahrhundert • Italienische Staaten und Dynastien in der Frühen Neuzeit • Geschichte des Papsttums und des Kirchenstaats, vor allem im 16. und 17. Jahrhundert • Dynastiegeschichte • Wissens- und Technikgeschichte Zwischen Wirtschaftsspionage und Fachkräfteakquise. Technisches Wissen und Ökonomie an den Höfen der Frühen Neuzeit. Wirtschaftsspionage gilt als Phänomen der Moderne, ist zugleich ein Thema höchster Aktualität. In Deutschland etwa wird derzeit aus Gründen der Staatsräson über Möglichkeiten zur Beschränkung des Einflusses ausländischer Investoren auf den Industrie- und Hightech-Sektor diskutiert. In den USA sorgte jüngst die Rekrutierung von Mitarbeitern eines US-amerikanischen Technologiekonzerns durch chinesische Spione nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch für diplomatische Verwerfungen. Aber sind diese und ähnliche Fälle von Ideen- und Wissensraub unter Beteiligung ausländischer Regierungen wirklich spezifisch „modern“? Das Projekt will der Frage nachgehen, wie sehr Politik schon im 16. und 17. Jahrhundert von einem aus ökonomischen Gesichtspunkten betriebenen Wettbewerb um technisches Wissen geprägt war und welche Rolle technischem Wissen einerseits und Strategien zur Gewinnung desselben andererseits in einer Zeit spielten, die gemeinhin als Phase ohne große technische Innovationen charakterisiert wird. Dabei soll gezeigt werden, dass die oft als für das 21. Jahrhundert charakteristisch dargestellte Verknüpfung von Technik, Wissen und Wirtschaft bereits in der Vormoderne ein Faktor von vormoderner "Wirtschaftspolitik“ war. Als Schlüsselepoche der Wirtschaftsgeschichte bilden das 16. und 17. Jahrhundert unter dieser Perspektive nicht alleine das Zeitalter der Kommerzialisierung. Die Ausbreitung des Marktes, die bislang als herausstechendes Merkmal dieser Zeit galt, war vielmehr begleitet von einem viel umfassenderen Prozess: der tiefgreifenden Ökonomisierung des politischen Denkens und Handelns, das in engem Zusammenhang mit wirtschaftlich-technischem Fortschritt stand. Hier setzten zentrale Fragestellungen wie die folgenden an: Welche Rolle spielte der Wettbewerb um technisches Wissen und wirtschaftlichen Vorsprung in der Politik und in der Staatsliteratur des 16. und 17. Jahrhunderts? Wie gewannen Regierungen und Fürsten im Heiligen römischen Reich technische Expertise für ihre Territorien und wie sicherte man sich in der Frühen Neuzeit gegen den Diebstahl ökonomisch wichtigen Wissens ab? Welche Rolle spielte die Medialität von technischem und wirtschaftlichem Wissen, welchen Beschränkungen unterlag es? Darüber hinaus interessieren die Skalen technischen und ökonomischen Wissens sowie ihre jeweiligen Rollen in Zirkulationsprozessen. Ist der im Bereich des technischen Wissens noch immer dominierende Antagonismus von internalisiertem Wissen technischer Spezialisten (tacit knowledge) und kodifiziertem und damit vermeintlich transportablem Wissen angesichts neuer Ansätze der Wissensgeschichte haltbar? Das Projekt fragt damit nach dem Stellenwert von technischem und ökonomischen Wissen in der vormodernen Politik und soll einen Beitrag zu einer Wissensgeschichte der Wirtschaft und der Technik leisten. Damit geht es um nicht weniger, als bestehenden Vorstellungen über die herausragende Bedeutung von Faktoren wie Ruhm, Repräsentation und symbolischer Kommunikation in der Frühen Neuzeit bisher unbeachtete Felder fürstlichen Handelns zur Seite zu stellen. MonographienDynastische Politik und Legitimationsstrategien der Della Rovere. Potenziale und Grenzen der Herzöge von Urbino (1508-1631) (Bibliothek des Deutschen Historischen Institutes in Rom, Bd.129). Berlin/Boston 2015. AufsätzeDie hybride Identität des Nepoten. Markus Sittich III. von Hohenems im römischen Kontext, in: Nation und...?!, hrsg. v. Graduiertenforum der Forschungsplattform Frühe Neuzeit (eingereicht). Le crépuscule du règne dans les États pontificaux. La guerre d'Urbino 1516-1521, in: Crépuscules du pouvoir, hg. von Albrecht Burkardt (eingereicht). „Hinwiederum gibt es auch unter den kleineren Teutschen Herrn solche, welche ehder keine Ruhe in ihren Gebeinen haben können, biß alles auf den Grund ausgleert ist ...“. Die Reichsdebitkommission gegen den Wild- und Rheingrafen Carl Magnus von Rheingrafenstein. In: Frings, Andreas / Ochs, Heidrun (Hrsg.): Bankrott-Erklärungen. Konzepte des Eingeständnisses und der Rechtfertigung. Frankfurt am Main 2023, S. 97-114. «De la recherche d’un papetier à l’introduction du cylindre hollandais. Circulation des savoirs et transfert de technique entre les Provinces-Unies et le Brandebourg-Prusse au début du xviiie siècle ». In: Revue du Rhin supérieur [Online] 4 (2022), S. 79-98. URL : https://www.ouvroir.fr/rrs/index.php?id=266. “Caesar aut Nihil”? Alexander VI. Borgia zwischen Caesaropapismus und Größenwahn, in: Blank, Thomas/ Catrein, Christoph/Van Hoff, Christine (Hrsg.): Caesarenwahn - Die Hybris der Autokraten. Köln u.a. 2021, S.295-311. Economic Espionage in the Early Modern Period, in: Braun, Guido/ Lachenicht, Susanne (Hrsg.): Spies, Espionage and Secret Diplomacy in the Early Modern Period (Forum Historische Forschung: Frühe Neuzeit, Bd. 1). Stuttgart 2021, S. 37-57. „A proditoribus civibus conturbata patria et Caesari vendita“. Die Ermordung des Pier Luigi Farnese 1547. In: Haug, Tilman/Krischer, André (Hrsg.): Höllische Ingenieure – Attentate und Verschwörungen in kriminalitäts-, entscheidungs- und sicherheitsgeschichtlicher Perspektive, Konstanz 2021, S. 59-78. The Power of Affiliation: Dynastic Blood, Artificial Kinship and Legitimation Strategies. The Case of the Della Rovere Dukes of Urbino, in: Italian Studies 76 (1) 2021. (DOI: https://doi.org/10.1080/00751634.2020.1855882). Ein Markt für Ökonomisierbares Wissen? Zu den Schwierigkeiten bei der Anwerbung technisch-ökonomischer Spezialisten im 17. Jahrhundert, in: ZHF 47, Heft 4 (2020), S. 629-662. Ein Markt für Ökonomisierbares Wissen? Zu den Schwierigkeiten bei der Anwerbung technisch-ökonomischer Spezialisten im 17. Jahrhundert, in: ZHF 47, Heft 4 (2020), S. 629-662. (DOI: https://doi.org/10.3790/zhf.47.4.629). Zirkulation von technischem Wissen zwischen Italien und dem Reich. Eine Spurensuche, in: Brevaglieri, Sabina/Schnettger, Matthias (Hrsg.): Transferprozesse zwischen dem Alten Reich und Italien im 17. Jahrhundert. Wissenskonfigurationen – Akteure – Netzwerke, Bielefeld 2018, S. 29-60. Das Montefeltro und die Herzöge von Urbino im Spannungsfeld zwischen Florenz, Papsttum und Reich, in: Rebitsch, Robert (u.a.) (Hrsg.): Reichsitalien in Mittelalter und Neuzeit / I feudi imperiali italiani nel Medioevo e nell'Età Moderna, Innsbruck [u.a.] 2017 (Innsbrucker Historische Studien, Bd.31), S. 79-96. “Miscellaneous remarks”. Recounting deviance in Early Modern Travel Accounts, in: Rogge, Jörg (Hrsg.): Recounting Deviance: Forms and Practices of Presenting Divergent Behaviour in the Late Middle Ages and Early Modern Period, Bielefeld 2016 (Mainzer Historische Kulturwissenschaften, Bd. 34), S. 179-208. Wissenstransfer durch Spionage. Ein florentinischer Agent und seine Reise durch Nordeuropa, in: Brendecke, Arndt (Hrsg.): Praktiken in der Frühen Neuzeit (Frühneuzeit-Impulse, Bd. 3). Köln 2015, S.152-163. Indexikalische Zeichen dynastischer Geltung im Herzogtum Urbino, in: Frings, Andreas (Hrsg.), Vergangenheiten auf der Spur. Indexikalische Semiotik in den historischen Kulturwissenschaften, Bielefeld 2012 (Mainzer historische Kulturwissenschaften, Bd. 10), S. 195-212. Rezensionen und kleinere BeiträgeRezension von: Evelyn Korsch: Bilder der Macht. Venezianische Repräsentationsstrategien beim Staatsbesuch Heinrichs III. (1574), Berlin: Akademie Verlag 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1 [15.01.2014], URL: http://www.sehepunkte.de/2014/01/21320.html. Rezension von: Marika Keblusek / Badeloch Vera Nold Rezension von: Klaus Gantert: Elektronische Informationsressourcen für Historiker, Berlin: de Gruyter 2011, in: sehepunkte 12 (2012), Nr. 6 [15.06.2012], URL: http://www.sehepunkte.de/-2012/06/20943.html. Rezension von: Martin Fröhlich: Mysterium Venedig. Die Markusrepublik als politisches Argument in der Neuzeit, Bern / Frankfurt a.M. [u.a.]: Peter Lang 2010, in: sehepunkte 11 (2011), Nr. 11 [15.11.2011], URL: http://www.sehepunkte.de/2011/11/20019.html. Tagungsbericht Konversionsszenarien in Rom in der Frühen Neuzeit. Scenari di conversione a Roma nella Prima Età Moderna, in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 90 (2010), (S. 493–499). [Publiziert auch in HSozKult unter: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/index.asp?id=3204&view=pdf&pn=tagungsberichte Tagungsbericht Konversionsszenarien in Rom in der Frühen Neuzeit / Scenari di conversione a Roma nella Prima Età Moderna. 27.05.2010-28.05.2010, Rom, in: H-Soz-u-Kult, 21.07.2010, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3204]. VorträgeMärz 2016, University of Oxford: The Power of Affiliation: Dynastic Blood, Artificial Kinship and the Legitimation Strategies in the Duchy of Urbino 1508-1631. Januar 2016, Universität des Saarlandes, Saarbrücken: “Caesar aut Nihil”? Alexander VI. Borgia zwischen Caesaropapismus und Größenwahn (im Rahmen der Vorlesungsreihe Caesarenwahn. Die Hybris der Autokraten). September 2013 (10. Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Frühe Neuzeit, München): Wissenstransfer durch Spionage. Ein florentinischer Agent und seine Reise durch Nordeuropa. Juli 2013 Kings & Queens 2, Winchester University, UK: Papal family strategies in 16th century Rome – nepotism and dynastic marriages. März 2013, Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI): „verbunden, um aus zwei Sternen eine Sonne entstehen zu lassen“ – Legitimationsstrategien der della Rovere im Spiegel dynastischer Feste. Oktober 2012, Universität Duisburg-Essen: Potentiale und Grenzen „neuer“ Fürsten. Behauptungs- und Legitimationsstrategien der Herzöge von Urbino im 16. und 17. Jahrhundert. C.-L. Peuser: Favoritin am Englischen Hof: Die Beziehung zwischen Königin Anne und Sarah Churchill in der Darstellung An Ac-Count of the Conduct of the Dowager Duchess of Marlborough (Bachelor of Arts, 2022) M. Müller: Das Dilemma der Residenz? Reaktionen auf dem (sic) Wegzug Karl Theodors aus Mannheim und die Folgen für die Stadt (Bachelor of Arts 2020) R. Honnef: Konflikte in der Stadt Speyer im Rahmen der Reformation. Handlungsräume und Motive der handelnden Parteien (Bachelor of Education, 2019) S. Schackla: Die Wahrnehmung der Revolution in der Korrespondenz Marie-Antoniettes und Leopolds II. (Bachelor of Education, 2019) R. Wagner: Die Darstellung Leopolds I.Eine Analyse der öffentlichen Wahrnehmung in den Jahren 1658 bis 1705 anhand von ausgewählten Flugschriften (Bachelor of Education, 2018) S. Quednau: Kirchenreform oder Kirchenspaltung? Konzilsforderungen zur Zeit der Reformation (Bachelor of Education, 2017) J. Maas: Der schwedische Staat in Mainz 1631-1636 und die französische Besatzungszeit der Stadt Mainz 1644-1650. Strukturelle Maßnahmen, konfessionelle Lage und Lebensverhältnisse der Mainzer Bevölkerung im Vergleich (Bachelor of Education, 2017) S. Mottl: „Du sollst nicht spielen“! Der Kampf gegen Hazardspiele im Kurmainz des 18. Jahrhunderts (Bachelor of Education, 2015) P. Pick: Das Wallensteinbild bei Schiller – Der Herzog von Friedland im Spiegel der Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs und der Trilogie (Bachelor of Education, 2014)
WS 2021/22 Kleingruppe Grundlagen, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft (Kurs C) Kleingruppe Grundlagen, Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft (Kurs D) Seminar Neuere Geschichte: Karl V. (Kurs A+B) SoSe 2020: WiSe 2020/21 SoSe 2020: WiSe 2019/20 SoSe 2019 WiSe 2018/19 WiSe 2017/18: SoSe 2017 WiSe 2016/17 SoSe 2016 WiSe 2015/16 SoSe 2015 WiSe 2014/15 SoSe 2014 WiSe 2013/14 SoSe 2013 WiSe 2012/13 SoSe 2012 WiSe 2011/12 SoSe 2011 SoSe 2010 WiSe 2009/10 SoSe 2009 |